FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Einigung der angehenden neuen Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP auf einen Koalitionsvertrag hat an diesem Donnerstag Aktien von Profiteuren des neuen politischen Programms Auftrieb verliehen. Vor allem Papiere von Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien legten zu. Kräftige Gewinne winkten zudem Aktien aus Randbereichen wie etwa Synbiotic, die auf dem Cannabis-Markt unterwegs sind.
Zur Mittagszeit gewannen im Dax
Außerhalb der Dax-Familie schossen zudem die Anteile von Synbiotic
Die Volkswirte und Analysten der UBS um Felix Hüfner und Sven Weier hoben hervor, dass die zwei für deutsche Aktien besonders relevante Themen einerseits die Klimapolitik und andererseits die der öffentlichen Ausgaben seien. Dabei verwiesen sie auf erwartbare Investitionen in erneuerbare, digitale, schienengebundene oder auch wasserstofftaugliche Infrastruktur sowie auf die Einführung von Elektrofahrzeugen. Außerdem sei der Bereich Energieversorgung zentral, da der Anteil an erneuerbaren Energien bis 2030 auf 80 Prozent steigen soll - verglichen mit einem Anteil von 45,4 Prozent im Jahr 2020.
Die Bestätigung, dass weder die Erhöhung der CO2-Steuer im Inland vorgezogen werde noch dass ein Verbot von Inlandsflügen geplant sei, sehen die UBS-Experten zudem als positives Signal für Flughäfen, Fluggesellschaften und die chemische Industrie.
Insgesamt konstatierten sie: "Unsere Aktienstrategen gewichten Deutschland überdurchschnittlich, das in unserer europäischen Länder-Rangliste angesichts seiner hohen Rentabilität und attraktiven Bewertungen an erster Stelle steht."
Am Rande all dessen rückten zudem die Anteile von Synbiotic in den Blick, die Analyst Alexander Galitsa von der Privatbank Hauck & Aufhäuser zum Kauf empfiehlt. Die Pläne, Cannabis zu Konsumzwecken kontrolliert abzugeben, sei " ein wichtiger Meilenstein für den deutschen Cannabismarkt, dem in den kommenden Jahren ein explosives Wachstum prognostiziert wird", schrieb er in einer Studie.
Dies seien hervorragende Aussichten für Synbiotic, das bereits eine starke Stellung auf dem europäischen Cannabinoid-Markt und insbesondere in Deutschland habe. "Das Unternehmen hat seine Präsenz in den wichtigsten Bereichen der Wertschöpfungskette, also in Forschung & Entwicklung, in die eigene Produktion und den Vertrieb, einschließlich medizinischen Cannabis, aggressiv ausgebaut und erweitert seine Plattform durch eine 'Buy-and-Build-Strategie."
Synbiotic sei hierzulande dank seines 'First-Mover-Vorteils sowie einer breiten Abdeckung der Wertschöpfungskette ideal positioniert, um von den regulatorischen Änderungen zu profitieren und sich als europäischer Marktführer zu etablieren./ck/nas/mis
Quelle: dpa-Afx