BERLIN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich dafür ausgesprochen, die Ausbauziele für Windkraft und Solarenergie zu erhöhen und für jedes Bundesland konkrete Flächenziele abzustimmen. Deutschland werde seinen eigenen Strom immer mehr mit erneuerbaren Energien bestreiten, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Berlin. Hintergrund ist, dass das Ministerium bis 2030 mit einem deutlich höheren Stromverbrauch rechnet als bisher angenommen.
Altmaier hält außerdem bis 2030 neben den bereits geplanten drei neuen Stromautobahnen "ein, wenn nicht zwei" zusätzliche große Stromtrassen für nötig. Dafür müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich verkürzt werden. Um den Einbau von Solaranlagen auf Dächern zu fördern, sprach sich Altmaier für Investitionszuschüsse statt einer Pflicht aus.
Mit Blick auf den schleppenden Ausbau der Windkraft an Land sagte der Minister, es gehe um den Schutz der Arten, nicht um den Schutz von "einzelnen Individuen". Beim Bau neuer Windräder wird oft aus Artenschutzgründen geklagt. Als weiteres Hemmnis sieht die Energiebranche, dass es zu wenig ausgewiesene Flächen gibt.
Altmaier warf außerdem Finanzminister Olaf Scholz (SPD) vor, bisher keine Mittel für eine Abschaffung der EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms im Haushalt eingeplant zu haben. Eine Abschaffung der Umlage, die Stromverbraucher über die Stromrechnung zahlen, würde rund 25 Milliarden Euro pro Jahr kosten./hoe/DP/jha
Quelle: dpa-Afx