HAMBURG (dpa-AFX) - Der CDU-Politiker und Bundestagskandidat Friedrich Merz hält einen früheren Ausstieg aus der Braunkohle als im Jahr 2038 für grundsätzlich möglich: "Man kann über einen früheren Ausstieg nachdenken - aber nur, wenn die Versorgungssicherheit gewährleistet ist, die Arbeitsplätze ersetzt werden und die Energiepreise dadurch nicht noch weiter steigen", sagte der ehemalige Unionsfraktionschef der "Zeit".
"Ich bin eben grundlegend optimistisch", so Merz. "Ich glaube, dass wir schon sehr bald Technologien sehen werden, die uns gewaltige Sprünge in der Klimapolitik erlauben." Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hatte am Dienstag zu dem Thema gesagt, die Frage des Kohleausstiegs entscheide sich nicht an den Ausstiegsdaten von 2038, 2035 oder 2030, "sondern ob Stahl, Auto, Aluminium, Glas, alles, was wir produzieren, noch möglich ist unter klimaneutralen Bedingungen."
Merz betonte gegenüber der "Zeit", dass er den Ausstieg aus der Atomkraft bis 2022 für falsch hält. "Für das Klima wäre es besser gewesen, aus der Kernenergie erst nach dem Ende der Kohle und mit dem Vollausbau der Regenerativen auszusteigen." Es gebe aber keine politischen Mehrheiten, den geplanten Ausstieg rückgängig zu machen.
Merz saß bis 2009 im Bundestag, kandidierte danach nicht mehr. Für die kommende Wahl tritt er im Hochsauerlandkreis wieder als Direktkandidat an. Er spielt im Unionswahlkampf als Mobilisator konservativer und wirtschaftsliberaler Kräfte eine wichtige Rolle./aus/DP/nas
Quelle: dpa-Afx