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SANTA CLARA (dpa-AFX) - Ein deutlicher Rückgang im Geschäft von Intel
Der Intel-Umsatz im Geschäft mit Rechenzentren fiel im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 5,56 Milliarden Dollar. Und auch das operative Ergebnis sackte von 3,5 auf knapp 1,3 Milliarden Dollar ab. Nachdem die Rechenzentren im vergangenen Jahr angesichts des höheren Datenvolumens durch Arbeiten und Lernen daheim ausgebaut worden waren, wurde mit einer Abkühlung bereits gerechnet.
Intel sieht in dem Rückgang eine befristete Abkühlung, während 2020 georderte Chipmengen "verdaut" würden, und keine Abwanderung zur Konkurrenz, wie der neue Konzernchef Pat Gelsinger betonte. Der Konzern werde aggressiv um Marktanteile in dem Geschäft kämpfen, "um jeden Steckplatz", versicherte er. Zuletzt hatte der Intel-Erzrivale AMD
Die Investoren waren nicht überzeugt. Zudem hob Intel zwar die Prognosen bei Umsatz und dem Gewinn pro Aktie im gesamten Jahr an - aber nicht so deutlich, wie am Markt erwartet wurde.
Insgesamt blieb der Intel-Quartalsumsatz im Jahresvergleich mit 19,67 Milliarden Dollar (rund 16,4 Mrd Euro) fast unverändert. Der Gewinn fiel unterdessen um gut 40 Prozent auf 3,36 Milliarden Dollar, wie Intel nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Einen Ausschlag dafür gab eine außerordentliche Belastung von rund 2,2 Milliarden Dollar, nachdem Intel zu einer Zahlung in dieser Höhe an einer Patentfirma verurteilt worden war.
Unterdessen lieferte Intel 54 Prozent mehr Prozessoren für Notebooks aus. Ihr durchschnittlicher Preis sank jedoch um 23 Prozent, unter anderem da im Bildungsbereich in den USA die einfacheren und günstigeren Chromebooks gefragt waren. Intels PC-Sparte steigerte den Umsatz insgesamt um 8,5 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar. "Wir sehen keine Anzeichen für eine Abkühlung der PC-Nachfrage", betonte Gelsinger. Mit dem Arbeiten und Lernen von zu Hause hatte der jahrelang schwächelnde Markt schon im vergangenen Jahr einen kräftigen Schub bekommen.
Die aktuelle Halbleiter-Knappheit, wegen der mehrere Autohersteller bereits die Fließbänder anhalten mussten, geht unter anderem auf diese Nachfrageänderung zurück. Zugleich wurden die Engpässe nach Einschätzung von Experten auch von Vorratskäufen des chinesischen Huawei-Konzerns angesichts von US-Sanktionen verursacht.
Intel sieht noch kein Ende der globalen Halbleiter-Engpässe. Die "beispiellose Nachfrage" strapaziere die Lieferketten in der Branche, sagte der neue Intel-Chef Pat Gelsinger am Donnerstag. Es fehle an Fertigungskapazitäten, Material für Leiterplatten sowie an Bauteilen. "Wir erwarten, dass die nötigen Investitionen aus der Branche gegen diese Knappheit ein paar Jahre in Anspruch nehmen."
Gelsinger, der erst vor kurzem die Führung von Intel übernahm, will den Konzern verstärkt auch als einen Auftragsfertiger etablieren. Rückschläge bei der Entwicklung neuer Produktionstechnologien und der Vormarsch der Chip-Architektur der britischen Firma Arm brachten Intel zuletzt verstärkt unter Druck./so/DP/nas
Quelle: dpa-Afx