(Neu: Aktienkurs, Details zu Mobileye)
SANTA CLARA (dpa-AFX) - Die globale Chip-Knappheit wird nach Einschätzung des Branchenriesen Intel
Intel konnte im vergangenen Vierteljahr dank Zuwächsen im Geschäft mit Chips für Rechenzentren seinen Umsatz steigern. Doch unter anderem die Ausgaben für den Ausbau der Produktion lasten auf der Profitabilität, was einigen Analysten und Anlegern Sorgen bereitet. Gelsinger zeigte sich aber entschlossen, die Milliarden-Investitionen voranzutreiben. Die Intel-Aktie gab im vorbörslichen Handel am Donnerstag zeitweise um rund drei Prozent nach.
Intels Quartalsumsatz legte im Jahresvergleich um drei Prozent auf 20,5 Milliarden Dollar (18,2 Mrd Euro) zu. Der Konzern übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Unterm Strich sank der Quartalsgewinn zugleich um 21 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar.
Der Bedarf an Kapazitäten in Rechenzentren steigt schon seit Jahren und in der Corona-Pandemie mit Videokonferenzen und mehr digitaler Unterhaltung beschleunigte sich das Wachstum noch weiter. Intel gehört zu den Anbietern, die davon profitieren. Der Quartalsumsatz in dem Geschäft legte um 20 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar zu. Das operative Ergebnis gab zugleich um knapp 17 Prozent auf 1,73 Milliarden Dollar nach.
Im Geschäft mit PC-Prozessoren sanken die Erlöse um sieben Prozent auf 10,1 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn der Sparte fiel um 23 Prozent auf knapp 3,5 Milliarden Dollar. Der PC-Markt hatte in der Corona-Pandemie einen kräftigen Aufschwung erlebt - Ende vergangenen Jahres gab es aber einen Dämpfer, unter anderem wegen der globalen Komponenten-Engpässe.
Intel hat zusätzlich das Problem, dass Apple
Die Auto-Tochter Mobileye, die Fahrassistenz-Systeme und Technologie für selbstfahrende Autos entwickelt, steigerte den Umsatz um sieben Prozent auf 356 Millionen Dollar. Bis Jahresende werde der Start kommerzieller Robotaxi-Dienste in München und Tel Aviv angepeilt, sagte Gelsinger. Intel will Mobileye in diesem Jahr auch an die Börse bringen.
Intel war in den vergangenen Jahren stärker unter Druck geraten, vor allem nachdem es dem Branchenprimus nicht gelungen war, im boomenden Smartphone-Markt Fuß zu fassen. Zuletzt verzögerten Probleme bei der Produktionstechnologie die Einführung einer neuen Chip-Generation, wodurch der kleinere Rivale AMD
Allein vergangene Woche kündigte Intel den Bau von zwei neuen Fabriken im US-Bundesstaat Ohio für mehr als 20 Milliarden Dollar an. Zu Gelsingers Strategie gehört, Intel verstärkt auch zu einem Auftragsfertiger zu machen, der neben eigenen Prozessoren Chips für andere Anbieter produziert. Der Konzern sucht aktuell auch nach einem Standort für eine neue Fabrik in Europa./so/DP/zb
Quelle: dpa-Afx