ESSEN (dpa-AFX) - Bei Deutschlands größtem Energiekonzern Eon
Die Innogy-Übernahme war der Schlusspunkt unter einen weitreichenden Konzernumbau, den Teyssen nach seinem Amtsantritt 2010 gestartet hatte. Eon hatte auf die Liberalisierung der Strommärkte und die Energiewende lange Zeit keine Antwort gefunden. Wegen des wachsenden Anteils von Energie aus Wind und Sonne warf das klassische Stromgeschäft immer weniger Geld ab, viele Kraftwerke produzierten nur noch Verluste. "Wir waren lange eher die Skeptiker, die die Zukunft der erneuerbaren Energien in Zweifel gezogen haben", räumte Teyssen später ein.
Ende 2014 kündigte Teyssen die Abspaltung der Energieerzeugung mit Gas, Kohle und Wasserkraft sowie des Energiehandels vom Mutterkonzern an. Unter dem Namen Uniper
Nach dem Deal mit dem alten Rivalen RWE konzentriert sich Eon auf die Energienetze und den Energieverkauf an Endkunden. RWE hat die erneuerbaren Energien von Eon und Innogy übernommen und ist mit 15 Prozent an Eon beteiligt. Teyssen habe Eon mit "Mut, Weitsicht und Entschlossenheit durch eine für den Energiesektor historische Phase mit tiefgreifenden Umwälzungen geführt", sagte der Aufsichtratsvorsitzende Karl-Ludwig Kley laut einer Mitteilung.
Birnbaum hatte mehrere Jahre für RWE gearbeitet, wo er von 2008 bis 2013 dem Vorstand angehörte. An seiner Person lässt sich der Wandel in der deutschen Strombranche gut ablesen. So hielt er noch vor zehn Jahren nicht besonders viel von privaten Solaranlagen. "Die Solaranlage auf dem deutschen Reihenhaus-Dach ist energiewirtschaftlich in den meisten Fällen Unsinn", sagte er 2010. Heute rechnet Eon vor, dass private Photovoltaik-Anlagen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten und empfiehlt jedes neu gebaute Einfamilienhaus mit einer Solaranlage auszustatten.
Neu in den Eon-Vorstand kommt zum 1. April 2021 Victoria Ossadnik, die derzeit Vorsitzende der Geschäftsführung der Eon Energie Deutschland ist. Die frühere Microsoft
Quelle: dpa-Afx