ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE
Infolge des extremen Winterwetters im US-Bundesstaat Texas mit Winterstürmen und Eisregen waren Windkraftanlagen teilweise ausgefallen. RWE musste deshalb kurzfristig Strom zu extrem hohen Preisen zukaufen. Das hat Folgen für die Ertragslage. 2021 soll das bereinigte Nettoergebnis bei 0,75 bis 1,1 Milliarden Euro liegen. Das wäre weniger als im Corona-Jahr mit 1,2 Milliarden.
Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll 2021 ebenfalls sinken auf 2,65 bis 3,05 Milliarden Euro. Beim bereinigten Ebit geht RWE von 1,15 bis 1,55 Milliarden Euro aus. Die Dividende will der Konzern wegen der guten Finanzlage im laufenden Jahr allerdings erhöhen: Die Aktionäre sollen für 2021 je Aktie 0,90 Euro erhalten. Der Ausblick entspricht in etwa den Erwartungen der Analysten, nur beim bereinigten Ebitda lagen die Schätzungen ein wenig höher.
"Unsere Finanzlage hat sich 2020 weiter verbessert", erklärte Finanzvorstand Markus Krebber laut Mitteilung. Das liege an einem starken operativen Geschäft aber auch an der getätigten Kapitalerhöhung. Das abgelaufene Geschäftsjahr hat RWE besser beendet als erwartet. Vor allem der Energiehandel hatte zum Jahresende noch mal Fahrt aufgenommen. Vorläufige Zahlen hatte RWE bereits Anfang Februar veröffentlicht.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag 2020 bei 3,2 Milliarden Euro. Das Management hatte zuvor mit maximal 3 Milliarden Euro gerechnet. So viel hatte der Konzern ein Jahr zuvor auf pro Forma Basis erzielt. Das bereinigte Ebit stieg auf 1,8 Milliarden Euro. Das lag ebenfalls über den Unternehmenserwartungen von höchstens 1,5 Milliarden, nach ebenfalls 1,5 Milliarden Euro 2019 auf pro Forma Basis.
Auch beim Gewinn lief es für RWE 2020 mit 1,2 Milliarden Euro deutlich besser als gedacht. Eine Vergleichszahl für das Vorjahr liegt allerdings nicht vor. RWE vergleicht die Ergebnisse mit Pro-Forma-Zahlen weil sich die Struktur des Konzerns nach dem Deal mit Eon und der Zerschlagung der früheren Tochter Innogy verändert hatte.
Im vergangenen Jahr stand für RWE auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien im Fokus. Bis Ende 2022 will das Unternehmen sein Portfolio an Windkraft- und Solaranlagen von über 9 Gigawatt (GW) auf mehr als 13 GW erweitern, erklärt RWE am Dienstag. Gleichzeitig schreite der Ausstieg aus der Kohle konstant voran./knd/ssc/jha/
Quelle: dpa-Afx