Die Zahlen seien in etwa wie erwartet ausgefallen, schrieb DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm in einer Kurzstudie. Zum ersten Mal seit vielen Quartalen habe Adidas die Markterwartungen aber nicht übertreffen können. Daher machten einige Investoren kurzfristig Kasse.

Adidas sind mit einem Kursgewinn von rund 60 Prozent im bisherigen Jahr der unangefochtene Spitzenreiter im Dax. An zweiter Stelle liegen RWE mit einem Plus von nur rund 17 Prozent. Nach dem Absturz der Adidas-Aktien 2014 um fast 40 Prozent hatten die Titel schon 2015 mit einem Plus von 56 Prozent ein Comeback gefeiert. Aber seit Erreichen eines Rekordhochs von 160,30 Euro am 21. Oktober diesen Jahres haben Gewinnmitnahmen die Titel belastet.

Große Sportspektakel wie die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele haben Adidas im abgelaufenen Quartal die Kassen gefüllt. Die Einnahmen der Franken stiegen im dritten Quartal binnen Jahresfrist um 14 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft kletterte etwa im gleichen Umfang auf 387 Millionen Euro. In allen Märkten außer der früheren Sowjetunion verzeichnete Adidas Zuwächse. Auch die US-Sorgentochter Reebok sei zuletzt gewachsen.

Der neue Adidas-Chef Kasper Rorsted steuert im Gesamtjahr auf eine neue Bestmarke zu. Der Gewinn der Herzogenauracher soll erstmals bis zu einer Milliarde Euro betragen. Der Umsatz wird der Prognose zufolge um knapp ein Fünftel steigen. "2016 wird ein Rekordjahr, in dem die adidas Gruppe außergewöhnliche Ergebnisse erzielen wird", sagte der Däne. "Wir werden sicherstellen, dass die adidas Gruppe ein Wachstumsunternehmen bleibt." Auch in den kommenden Jahren werde der Nike-Rivale "nachhaltige Umsatz- und Gewinnsteigerungen" liefern.

rtr