US-Präsident Donald Trump hat dem kommunistischen Staat für den Fall weiterer Provokationen mit "Feuer und Zorn" gedroht, wie es die Welt noch nie erlebt habe. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un konterte mit dem Verweis auf einen möglichen Präventivschlag auf den US-Militärstützpunkt der Pazifikinsel Guam. Daraufhin riss die Serie des US-Standardwerteindex Dow Jones, der zuvor zehn Tage in Folge Rekordhochs markiert hatte. Der Dax büßte in dieser Woche bisher insgesamt 2,5 Prozent ein.
Die Talsohle habe der deutsche Leitindex aber noch nicht erreicht, mutmaßt Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. Der Dax liege nur unweit seiner Rekordhochs. Dies bedeute, dass die Kursverluste der vergangenen Wochen vor allem dem starken Euro geschuldet seien. "Die eigentliche Korrektur hat noch gar nicht stattgefunden. Dabei sind aber die Monate August und September prädestiniert dafür." Die Gemeinschaftswährung kostet mit etwa 1,1750 Dollar zwölf Prozent mehr als zu Jahresbeginn und macht damit heimische Waren auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig.
Robert Greil, Chef-Anlagestratege des Bankhauses Merck Finck, beurteilt die Aussichten optimistischer: "Trotz möglicher kurzfristiger Korrekturgefahren gehen wir weiter davon aus, dass der positive Grundtrend an den Aktienmärkten anhält." Die europäische Konjunktur komme immer mehr auf Touren und die USA steuerten auf den längsten Aufschwung ihrer Geschichte zu. "Zugleich gewinnt Japans Wirtschaft an Stärke, und auch die meisten Schwellenländer erfreuen sich eines positiven Konjunkturtrends."
WIEDER MEHR KONJUNKTURDATEN AUF DEM TERMINPLAN
Nach der jüngsten Flaute warten jetzt auch wieder jede Menge Konjunkturdaten auf die Börsianer. Den Auftakt bilden am Montag die Zahlen zur europäischen Industrieproduktion. Am Mittwoch folgen Daten zum Wirtschaftswachstum und am Donnerstag zur Inflation. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird am Dienstag veröffentlicht. "Die Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal mit 0,6 Prozent gegenüber Vorquartal genauso stark zugelegt haben wir in den ersten drei Monaten des Jahres", prognostiziert Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen. Andere Experten erwarten sogar noch ein Tick mehr.
Am selben Tag stehen in den USA die Einzelhandelsumsätze auf dem Terminplan. "Dabei erwarten wir vor allem ein kräftiges Plus im Kerngeschäft ohne Autos, Baumaterial und Benzin, das im Mai und Juni enttäuscht hatte", fügt Solveen hinzu. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.
Bei den Unternehmen veröffentlichen einige Nachzügler noch ihre Zwischenbilanzen. Am Montag öffnet der Versorger RWE seine Bücher. Aus dem Ausland geben der dänische Hapag-Lloyd-Rivale Moeller-Maersk (Mittwoch) und der US-Einzelhändler Wal-Mart (Donnerstag) Geschäftszahlen bekannt.
rtr