Nach Ansicht von Konzernlenker Mark Langer ist der Herrenausstatter im ersten Quartal mit einem Umsatzrückgang um 16 Prozent aber noch glimpflich davon gekommen. Noch seien weltweit drei Viertel der Boss-Geschäfte geschlossen, so dass im zweiten Quartal mit einem Umsatzeinbruch um die Hälfte zu rechnen sei, sagte der zum Jahresende ausscheidenden Vorstandschef am Dienstag. "Es wird viel Cash abfließen", betonte er.

Doch Staatshilfe werde Boss nicht beantragen. "Wir wollen über 600 Millionen Euro an zusätzlicher Liquidität generieren", kündigte Langer an. Neben der Reduzierung der Produktion, solle beim Vertrieb, Marketing und den Investitionen der Rotstift angesetzt werden. Zudem werde statt der ursprünglich geplanten Dividende von 2,75 Euro je Aktie nur die Garantieausschüttung von vier Cent je Anteilsschein vorgenommen werden. Die operativen Einsparungen bezifferte Langer mit 150 Millionen Euro.

In den ersten drei Monaten 2020 sanken die Erlöse um 16 Prozent auf 555 Millionen Euro. Das um 39 Prozent in die Höhe geschnellte Onlinegeschäft, das inzwischen elf Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, habe die Einbußen im stationären Handel nicht ausgleichen können. Im operativen Geschäft (Ebit) rutschte Boss mit 14 Millionen Euro ins Minus nach einem Gewinn von 57 Millionen Euro vor Jahresfrist.

rtr