Sein Wochenminus schmolz damit auf etwa dreieinhalb Prozent, nachdem die erneut hochgekochte Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen eines Ausstiegs Großbritanniens aus der Europäischen Union den Dax die vergangenen Tage wieder nach unten gezogen hatte.
Der MDAX als Index der mittelgroßen Werte zog am Donnerstag um 0,99 Prozent auf 19397,48 Punkte an und für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es um 1,78 Prozent auf 1579,37 Zähler nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 rückte um mehr als ein halbes Prozent vor.
BREXIT BLEIBT THEMA
Die vergangenen, vom Brexit-Blues bestimmten Tage zeigten allerdings, wie schnell die Stimmung umschlagen kann. Auch deshalb bleiben die Blicke der Anleger auf das britische Pfund als aktuelles Brexit-Krisenbarometer gerichtet. Dessen Kurs konnte sich nach seiner historischen Abwertung zum US-Dollar aktuell wieder etwas stabilisieren.
Durchwachsene Konjunkturdaten rückten abermals in den Hintergrund. So ging die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands im Mai überraschend zurück. Der US-Arbeitsmarkt zeigte sich laut Daten des privaten Dienstleisters ADP im Juni derweil robuster als erwartet. Er gilt als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der Regierung, der an diesem Freitag veröffentlicht wird.
LINDE RUTSCHEN ANS DAX-ENDE
Schlechte Nachrichten gab es für die Aktionäre von Linde. Der Gaskonzern muss sich mit Betrugsvorwürfen gegen seine US-Tochter Lincare befassen. Ein Linde-Sprecher sagte: "Es handelt sich um ein laufendes Verfahren, das wir nicht kommentieren." Die Linde-Papiere fielen als abgeschlagenes Schlusslicht im Dax um 2,62 Prozent.
An der Dax-Spitze gewannen die Aktien des Versorgers RWE 4,47 Prozent, gefolgt von den Anteilsscheinen des Rivalen Eon mit einem Plus von 2,72 Prozent. Beide hatten nach langer Dürrezeit zuletzt in der Gunst der Anleger zugelegt und sich seit dem Brexit-Votum der Briten besser geschlagen als der Gesamtmarkt.
SÜDZUCKER NACH STARKEN QUARTALSZAHLEN GEFRAGT
Die Quartalszahlen des Zuckerkonzerns Südzucker und des Verpackungsspezialisten Gerresheimer kamen bei den Investoren gut an. Gerresheimer-Papiere verteuerten sich um 1,76 Prozent. Der Südzucker-Kurs schnellte sogar um fast 8 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen die Gewinnerwartungen übertroffen hatte./mis/fbr