Der Dax notierte am Freitagnachmittag noch 0,2 Prozent höher bei 14.081 Punkten und lag damit rund 50 Zähler unter seinem Rekordhoch von Anfang Januar. Der EuroStoxx50 stieg um 0,5 auf 3660 Zähler. Die Wall Street nahm vorbörslich Anlauf auf frische Rekordhochs.

Auch dort sorgten die jüngsten Arbeitsmarktdaten aber für wenig Euphorie. Im Januar entstanden 49.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft, von Reuters befragte Ökonomen hatten auf 50.000 getippt. Allerdings wurden die Zahlen für den Vormonat nach unten revidiert: demnach wurden im Dezember 227.000 Stellen abgebaut, in einer ersten Schätzung war der Verlust mit 140.000 noch weit niedriger angesetzt worden.

Am Devisenmarkt geriet der US-Dollar unter Druck. Im Gegenzug kletterte der Euro um ein halbes Prozent auf 1,2022 Dollar, nachdem er zuvor auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember gerutscht war.

ÖL- UND KUPFERPREIS ZIEHEN AN - GOLD ETWAS ERHOLT


Am Rohstoffmarkt hellte die Aussicht auf weitere wirtschaftliche Anreize in den USA die Stimmung auf. Der US-Senat gab grünes Licht für einen Haushaltsplan, der die Verabschiedung des Hilfspaketes in den kommenden Wochen notfalls auch ohne Unterstützung der Republikaner ermöglicht. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee gewann ein Prozent auf 59,44 Dollar je Barrel (159 Liter). Zeitweise war es so teuer wie zuletzt vor rund einem Jahr. Das wichtige Industriemetall Kupfer rückte gut ein Prozent auf 7915 Dollar je Tonne vor.

Auch beim Gold griffen Investoren wieder zu. Sein Preis zog um 0,6 Prozent auf 1802 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) an. Das sei aber nur ein kurzes Zwischenhoch, warnte Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda. Eine nachhaltige Erholung sei erst gegen Ende des zweiten Quartals zu erwarten, wenn eine anziehende Weltwirtschaft das Edelmetall wieder als Schutz gegen eine anziehende Inflation in den Blickpunkt der Anleger rücke.

BAYER AN DAX-SPITZE - ANLEGER MACHEN BEI RWE KASSE


Am deutschen Aktienmarkt setzten die Aktien von Bayer ihren Höhenflug fort und legten knapp drei Prozent zu. Die Einigung bei einem wichtigen Teil des milliardenschweren Glyphosat-Vergleichs hatte dem Konzern am Donnerstag bereits ein Plus von 5,3 Prozent beschert.

In Paris steuerten die Titel von Vinci mit einem Plus von fast sechs Prozent auf den größten Tagesgewinn seit drei Monaten zu. Europas größter Baukonzern und Mautstrecken-Betreiber hatte für 2020 mit 2,86 Milliarden Euro ein überraschend hohen Betriebsgewinn bekanntgegeben. Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld seien das außergewöhnliche Zahlen, lobten die Analysten von JPMorgan.

Aktien von Sanofi kletterten um rund zwei Prozent. Der französische Pharmakonzern will seine Rendite weiter verbessern und drückt stärker auf die Kostenbremse.

Trotz überraschend guter Zahlen für das abgelaufene Jahr von RWE machten Anleger lieber Kasse. Nach einem Sprung um knapp vier Prozent notierten die Titel noch 0,4 Prozent höher. Wie der Versorger mitteilte liegt das bereinigte Ergebnis (Ebitda) voraussichtlich bei 3,2 (Vorjahr: drei) Milliarden Euro und damit über der Prognosespanne.

rtr