Der DAX notiert am Dienstag zum Handelsstart knapp unter Rekordhoch. Kann es durchbrochen werden? Außerdem im Fokus: die Aktien von CTS Eventim und KWS Saat.
Der DAX behält am Dienstag kurz nach der Eröffnung seinen Vortagesrekord von 18 285 Punkten im Blick. Prozentual kaum verändert stand er zuletzt bei 18 264,72 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen trat quasi auf der Stelle bei 26 669,33 Zählern. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 bewegte sich um seinen Vortages-Schlusskurs.
Nach oben um 0,35 Prozent ging es für den Kleinwerteindex SDax auf 14 141,42 Zähler. Er war bereits am Montag auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren geklettert.
Die Experten von Index Radar hatten jüngst bereits darauf hingewiesen, dass Nebenwerte zu einer Aufholjagd ansetzen könnten. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft habe sich aufgehellt, die Belastungen durch hohe Energiepreise und erschwerte Refinanzierungsbedingungen rückten offenbar allmählich in den Hintergrund. Unternehmen aus dem SDax seien deutlich stärker mit der heimischen Wirtschaft verflochten als global aufgestellte Dax-Konzerne und hätten bisher weniger von der guten Stimmung am Aktienmarkt profitiert.
Aktien von KWS Saat im Fokus
Der Saatguthersteller KWS Saat verkauft sein Maisgeschäft inklusive Lizenzen in Südamerika. Der Veräußerungspreis belaufe sich auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag, teilte der Konzern am späten Montagabend mit. Käufer ist das argentinische Familienunternehmen GDM.
Die Transaktion werde sich deutlich positiv auf wesentliche Finanzkennziffern auswirken, hieß es in der Mitteilung weiter. Der überwiegende Teil des Verkaufserlöses soll zur Rückführung von Krediten genutzt werden. Daher sei in Zukunft mit einer signifikanten Verbesserung des finanziellen Leverage (Nettoverschuldung/Ebitda) und der Eigenkapitalquote sowie von deutlich sinkenden Zinsaufwendungen auszugehen.
Die veräußerten Geschäftsaktivitäten erzielten im Geschäftsjahr 2022/2023 den Angaben zufolge einen Umsatz von rund 320 Millionen Euro bei einer durchschnittlichen Ebit-Marge von etwa zehn Prozent. Mit Vollzug der Transaktion werde KWS seine Geschäftsaktivitäten in Südamerika deutlich reduzieren. Alle Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Gemüse und Zuckerrüben sowie die Züchtungsprogramme für das europäische Mais- und Zuckerrübenportfolio in Brasilien, Chile und Peru bleiben Teil des Konzerns. Mit Blick auf das nordamerikanische Maisgeschäft prüfe KWS verschiedene strategische Optionen.
Die Transaktion ist von üblichen behördlichen Genehmigungen und Vollzugsbedingungen abhängig. Den Abschluss der Transaktion erwartet das Unternehmen im Laufe des zweiten Quartals 2024.
KWS war im ersten Geschäftshalbjahr 2023/24 auch wegen des schwächelnden Maisgeschäfts tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Für das Segment dürften sich die weiteren Aussichten wohl eintrüben.
Anleger zeigten sich erfreut über den Schritt der Firmenleitung. Die KWS-Aktie legte auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um gut drei Prozent zu.
Aktien von CTS Eventim im Fokus
Der Konzertveranstalter CTS Eventim erwartet nach einem Rekordjahr eine Normalisierung des Geschäfts. Der Umsatz soll 2024 "moderat" wachsen, teilte das Unternehmen am Dienstag bei der Veröffentlichung endgültiger Zahlen für 2023 mit. Das operative Ergebnis soll auf einem "unverändert hohem Niveau" liegen. Dies gelte auch ohne Einmaleffekte.
Im vergangenen Jahr hatte CTS Eventim die Erlöse um 22 Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Euro gesteigert. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um knapp ein Drittel auf 501,4 Millionen Euro zu. Damit bestätigte das Unternehmen vorläufige Zahlen.
CTS Eventim profitierte im vergangenen Jahr von 37,4 Millionen Euro aus Entschädigungen des Bundes an das Joint-Venture-Unternehmen Autoticket im Zusammenhang mit der geplatzten Pkw-Maut der Vorgängerregierung. Aktionäre sollen mit 1,43 Euro je Aktie soviel Dividende erhalten wie noch nie. Im Jahr zuvor hatte CTS Eventim 1,06 Euro gezahlt.
Mit Material von dpa-afx
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