* HALLE: Nach den tödlichen Schüssen vor einer Synagoge in Halle sieht die Bundesanwaltschaft Hinweise auf einen rechtsextremistischen Hintergrund der Tat. "Nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse müssen wir davon ausgehen, dass es sich zumindest um einen antisemitischen Angriff handelt", erklärte Bundesinnenminister Horst Seehofer. Ein schwer bewaffneter Täter habe versucht, in die Synagoge einzudringen, in der sich am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur rund 80 Menschen aufgehalten hätten. Es seien zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden.

* SYRIEN: Die Offensive türkischer Truppen auf Kurdengebiete in Nordsyrien hat nach Augenzeugenberichten die Flucht Tausender Menschen ausgelöst. Massen von Zivilisten würden die Stadt Tel Abyad, die auf der syrischen Seite der Grenze genau gegenüber der türkischen Stadt Akcakale liegt, verlassen, sagte ein Zeuge am Telefon. Von Akcakale aus sahen Reuters-Journalisten Einschläge in Tel Abyad. Mehrfach wurden Raketen von türkischer Seite aus auf die Stadt oder deren Umgebung abgeschossen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Ankara vom Mittwoch hat die Armee insgesamt 181 militärische Ziele angegriffen. Die Attacken richteten sich vor allem gegen die Kurdenmiliz YPG, die die Türkei als terroristisch einstuft.

* CHINA: Kurz vor der Fortsetzung der Bemühungen zur Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China zeichnen Beteiligte und Medienberichte ein widersprüchliches Bild. Während Vertreter der chinesischen Seite ein Scheitern der an diesem Donnerstag auf Regierungsebene beginnenden Gespräche nicht ausschließen, schöpften Investoren nach Berichten über Fortschritte Hoffnung auf eine Entspannung des Streits, der den weltweiten Handel bremst. Chinesische Regierungsbeamte sagten Reuters, sie seien verärgert über den Beschluss von US-Präsident Donald Trump, chinesische Regierungsorganisationen und Unternehmen auf die schwarze Liste zu setzen. Es bestünde die Möglichkeit, dass die Gespräche diese Woche in einer Sackgasse endeten.

* BREXIT: Die britische Labour-Opposition will nach einem Medienbericht Neuwahlen am 26. November unterstützen, sollte es nicht zu einem Brexit bis Ende des laufenden Monats kommen. Labour werde einer Auflösung des Parlaments zustimmen, wenn Premierminister Boris Johnson dies vorschlagen sollte, berichtete die Zeitung "The Sun" ohne Angaben von Quellen.

* RWE stellt sich auf einen Erhalt des Hambacher Forsts ein. "Der Erhalt ist politisch und gesellschaftlich gewünscht, und auch wir wollen ihn machbar machen", sagte Konzernchef Rolf Martin Schmitz der "WAZ".

* SCHAEFFLER - Der Auto- und Industriezulieferer will in Deutschland bis zu 1300 weitere Arbeitsplätze streichen. Ein Sprecher bestätigte die Pläne, über die die "WirtschaftsWoche" berichtet hatte. Die Abbaupläne betreffen erstmals auch die Industriesparte des Wälzlager-Spezialisten, die als stabiler gilt. Im März hatte Schaeffler in der Autozuliefersparte den Abbau von 900 Stellen in Europa angekündigt, 700 davon in Deutschland.

* HUAWEI - Die US-Regierung will nach einem Bericht der "New York Times" das Embargo gegen den chinesischen Netzwerkausrüster in Teilen aufheben, so dass der Konzern wieder mit bestimmten Bauteilen beliefert werden kann.

* Boeing - Die brasilianische Fluggesellschaft Gol Linhas Aereas Inteligentes hat nach einer Inspektion elf Jets des Typs 737 NG wegen struktureller Risse aus dem Verkehr gezogen. Auch zwei Flieger der Southwest Airlines blieben deshalb am Boden. Der Airbus-Rivale sieht sich zusätzlich mit einem Problemen bei den Bestellungen für seinen Dreamliner 787 konfrontiert: der Zeitung "Seattle Times" zufolge stornierte die russische Fluggesellschaft Aeroflot offiziell eine Bestellung von 22 Dreamlinern im Wert von etwa 5,5 Milliarden Dollar.

rtr