* DEUTSCHLAND/STEUERN - Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind wegen des anhaltenden Lockdowns im Januar eingebrochen - und zwar stärker als zuletzt. Das Minus betrug zum Vorjahr 11,1 Prozent, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Die Einnahmen summierten sich auf knapp 47 Milliarden Euro. Im Dezember hatte das Minus lediglich bei gut zwei Prozent gelegen, im Gesamtjahr 2020 bei 7,3 Prozent. 2021 rechnen die meisten Ökonomen mit einer deutlichen Erholung der Wirtschaft von der Pandemie. Das Steueraufkommen von Bund und Ländern soll dadurch um knapp fünf Prozent zulegen.

* FACEBOOK gerät wegen seines Streits mit der australischen Regierung zunehmend unter Druck. Kanada kündigte ein ähnliches Vorgehen gegen die Plattform an wie Australien. Der kanadische Kulturminister Steven Guilbeault kritisierte Facebook scharf und betonte, dass sein Land sich nicht in die Knie zwingen lassen werde. Anlass ist die Entscheidung des Unternehmens, in Australien alle Nachrichteninhalte zu sperren. Hintergrund ist, dass das Parlament in Canberra in den kommenden Tagen über einen Gesetzentwurf beraten soll. Dieser würde Plattformen wie Facebook und Google zwingen, ihre Werbeeinnahmen aus Nachrichteninhalten mit Medienhäusern zu teilen. Ein ähnliches Gesetz bereitet Guilbeault für Kanada vor.

* RWE - Das Extremwetter im US-Bundesstaat Texas macht dem Energiekonzern zu schaffen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des Segments Onshore Wind/Solar werde im laufenden Jahr voraussichtlich insgesamt mit einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag belastet, teilte RWE mit. Eine abschließende Bewertung der tatsächlichen Auswirkungen sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht möglich. Das Wetterchaos in Texas habe zu Ausfällen von Windkraftanlagen von RWE und hohen Strompreisen geführt. Um eigene Lieferverpflichtungen erfüllen zu können, müsse RWE aktuell zu außergewöhnlich hohen Preisen Strommengen zukaufen.

* VIRUS - In Deutschland sinkt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz leicht auf 56,8 (Vortag: 57,1), wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt. Laut RKI wurden in 9113 neuen Fällen Menschen positiv auf Corona getestet. Außerdem werden 508 weitere Fälle gemeldet, in denen Menschen starben, die positiv getestet wurden.

* DAIMLER erwägt laut "Handelsblatt" deutlich früher aus dem Bau von Diesel- und Benzinfahrzeugen auszusteigen als derzeit bekannt. Konkret werden im Vorstand Szenarien durchgespielt, denen zufolge die Pkw-Sparte Mercedes schon Anfang 2030, spätestens aber Mitte des kommenden Jahrzehnts nur noch Neuwagen mit Elektroantrieben anbieten könnte, wie die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise berichtet.

* ALLIANZ hat mit einem Endspurt 2020 die Gewinnerwartungen der Analysten übertroffen und will im neuen Jahr an die Ergebnisse vor der Corona-Pandemie anknüpfen. Der operative Gewinn fiel im abgelaufenen Jahr um neun Prozent auf 10,8 Milliarden Euro, wie der Versicherungsriese mitteilte. Analysten hatten der Allianz im Schnitt nur 10,4 Milliarden zugetraut. Die Folgen der Pandemie haben den Versicherer nach eigenen Angaben insgesamt 1,3 Milliarden Euro gekostet. Die Aktionäre sollen eine stabile Dividende von 9,60 Euro bekommen, obwohl der Nettogewinn nach Anteilen Dritter um 14 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro schrumpfte.

* LUFTHANSA - Die Corona-Krise hat mit vielen Reisebeschränkungen weltweit die Lufthansa noch fest im Griff. "Die Lage ist dramatisch immer noch für uns", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr beim SZ-Gipfel-Salon. Am Donnerstag zum Beispiel hätte die Airline gerade neun Prozent der Passagiere im Vergleich zum Normalbetrieb vor der Krise befördert. Über 500 von 800 Flugzeugen seien noch immer geparkt, weil sie nicht gebraucht würden. Es gebe viele Flüge mit nur 20, 30 Gästen an Bord, allein um Luftfracht zu befördern. Nach wie vor verliere der Konzern eine Million Euro alle zwei Stunden. Bis Jahresende sei schon jeder fünfte Mitarbeiter ausgeschieden, so dass die Gruppe 111.000 Beschäftigte habe.

* SWISS RE - Milliardenzahlungen für Schäden durch die Corona-Krise und Naturkatastrophen haben den Rückversicherungskonzern im Jahr 2020 tief in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 878 Millionen Dollar, wie der Konzern mitteilte. 2019 stand noch ein Gewinn von 727 Millionen Dollar zu Buche. Ohne Covid-Schäden und -Rückstellungen von 3,9 Milliarden (vor Steuern) wäre der Gewinn auf 2,2 Milliarden Dollar gestiegen. Trotz des Verlustes will Swiss Re eine unveränderte Dividende von 5,90 Franken je Aktie auszahlen.

* GAMESTOP - Bei der Kongress-Anhörung zu den Börsenturbulenzen um GameStop haben hochrangige Hedgefond-Manager ihre Geschäftsmodelle verteidigt und unfaire Praktiken verneint. Insbesondere der Chef von Citadel, der Milliardär und republikanische Spender Ken Griffin, sah sich am Donnerstag mit scharfen Fragen im Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses konfrontiert. Geleitet wurde die Sitzung von der Demokratin Maxine Waters, eine Kritikerin der Wall Street. Der Ausschuss sollte untersuchen, wie Aktien von GameStop und andere Titel in schwindelerregende Höhen getrieben werden konnten.

* Die EZB will laut Notenbankchefin Christine Lagarde nach dem Sommer über Ergebnisse ihres groß angelegten Strategiechecks berichten. Derzeit orientiere sich die Europäische Zentralbank (EZB) noch an ihrem bisherigen Ziel einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent, sagte Lagarde in einem Interview des Senders CNN. "Aber klar, wir überprüfen das. Wir überprüfen die Inflationsmessungen, wir überprüfen die Instrumente," sagte sie. Jeder einzelne Bestandteil der Geldpolitik werde untersucht. "Und das wird in seiner Gesamtheit im September bekanntgegeben."

* DEUTSCHLAND/HAUSHALT - Bei den Verhandlungen zum Bundeshaushalt 2022 fordert Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen 25,8 Milliarden Euro zusätzlich. Dazu gehöre ein Zuschuss für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) von 15,5 Milliarden Euro und bis zu sieben Milliarden für die Pflege, berichtete zudem das "Handelsblatt". Das Finanzministerium habe die Forderungen zunächst zurückgewiesen. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) habe seinerseits für die Rentenversicherung für übernächstes Jahr einen zusätzlichen Bedarf von zehn Milliarden Euro angemeldet. Das Bundeskabinett will die Eckpunkte des Etats 2022 im März beschließen.

* In ITALIEN hat der neue Ministerpräsident Mario Draghi auch die zweite Vertrauensfrage in der Abgeordnetenkammer überstanden. Am Donnerstagabend votierten 535 Politiker für Draghis Kabinett und 56 dagegen. Damit nahm der ehemalige EZB-Präsident die letzte Hürde für seine Regierung. Er hatte in der Nacht bereits die Vertrauensfrage im Senat überstanden. Draghi war am Wochenende von Präsident Sergio Mattarella als Ministerpräsident vereidigt worden.

rtr