Die Jahrhundertflut hat in Nordrhein-Westfalen und Rheinland- Pfalz Milliardenschäden hinterlassen. Der Wiederaufbau wird enorme Geldsummen verschlingen. Auch den Managern einiger DAX-Konzerne dürfte die Katastrophe Sorgenfalten auf die Stirn getrieben haben. Denn bevor der Staat aushilft, werden die Geschädigten sich erst einmal an ihre Assekuranzen wenden, falls sie versichert sind.
Es wird zwar geschätzt, dass nur etwa ein Viertel der Schäden von Versicherungen bezahlt werden muss. Das dürfte aber dennoch ein sehr hoher Betrag sein. Da viele Assekuranzen einen Teil ihrer Leistungen an Rückversicherer übertragen, um ihr Risiko zu senken, sind auch diese von der Flutwelle betroffen - wie etwa Munich Re.
Das Unternehmen ließ zwar verlauten, es sei noch zu früh um zu sagen, wie hoch die Belastungen seien, aber ungeschoren dürften die Münchner mit Sicherheit nicht davonkommen. Trotzdem bleiben die Bayern zuversichtlich, den angepeilten Nettogewinn von 2,8 Milliarden Euro 2021 zu erreichen. Nach sechs Monaten beträgt dieser bereits 1,7 Milliarden Euro.
Aktie gibt nach Flut nach
Das sehen nicht alle Aktionäre so. Denn der Titel, der bereits seit April schwächelt, kam nach der Katastrophe kräftig unter Druck, hat inzwischen aber einen Teil der Verluste wieder aufgeholt. Da die Volatilität des Titels gestiegen ist, sind Discountzertifikate auf Munich Re attraktiv - wie das von der Citi (ISIN: DE 000 KE0 XSW 9).
Damit können Anleger die Aktie mit einem Discount von 12,6 Prozent erwerben. Sinkt der Kurs bis zur Fälligkeit Mitte Juni 2022 von 229,50 Euro nicht unter den Cap von 215 Euro, erhalten Anleger die maximale Rendite von gut acht Prozent p. a. Verliert die Aktie bis zum Laufzeitende mehr als 12,6 Prozent, erleiden Anleger Verluste.
Nicht nur Versicherer, sondern auch Energieversorger wie RWE haben mit dem Hochwasser zu kämpfen. Mehrere Kraftwerke in der Eifel, an Mosel, Saar und Ruhr mussten zeitwei- se abgeschaltet werden. RWE schätzt die Schäden auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Die Aktie gab kräftig nach, hat inzwischen aber die Verluste zum Teil wieder wettgemacht. Trotzdem sind Discountzertifikate auf den Titel interessant, da es sich nach Ansicht vieler Analysten um einen negativen Einmaleffekt handelt.
Das können Investoren mit dem Discountpapier der Citi (DE 000 KE3 S5X 3) auf den Versorger nutzen. Sie kaufen die Aktie mit fast elf Prozent Rabatt und können bis zur Fälligkeit im September 2022 gut 13 Prozent Jahresrendite erzielen. Wird der Cap von 31 Euro übertroffen, sind keine weiteren Gewinne mehr möglich. Sinkt die Aktie um rund elf Prozent bis zum Laufzeitende, gibt es Verluste. Das Papier ist offensiver als das auf Munich Re.