Der hoch verschuldete Energieriese E.ON verkauft seine norwegischen Öl- und Gasfelder an den russischen Milliardär Michail Fridman. Das Explorations- und Produktionsgeschäft gehe für insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro (1,6 Milliarden Dollar) an dessen Öl- und Gasfördertochter Dea, teilte E.ON am Mittwoch mit. Die Transaktion sei eine wichtige Stärkung des finanziellen Gesamtrahmens, gebe E.ON die Flexibilität für die Umsetzung der Strategie und unterstütze die Neupositionierung des Konzerns, kommentierte Finanzvorstand Michael Sen. Das Portfolio umfasse Beteiligungen an insgesamt 43 Lizenzen.
Reuters hatte bereits vergangene Woche von Insidern erfahren, E.ON sei in fortgeschrittenen Gesprächen über den Verkauf mit Fridmans Fonds LetterOne. Der Milliardär hatte bereits Dea von RWE für rund fünf Milliarden Euro gekauft. Dea hält Anteile an rund 190 Öl- und Gaslizenzen in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika. Für Fridman ist der Zukauf in der Nordsee eine Möglichkeit, um sein Öl- und Gasportfolio wieder aufzustocken. Er war kürzlich wegen der Sanktionen der USA und Europas gegen Russland zum Verkauf seiner von RWE erworbenen britischen Nordsee-Gasfelder gezwungen worden. Die britische Regierung hatte ihm im April ein halbes Jahr Zeit dafür gegeben.
E.ON hat die Felder in der norwegischen und der britischen Nordsee zur Disposition gestellt. Über die britischen Felder sei aber noch keine abschließende Entscheidung getroffen worden, teilte E.ON mit. Der von der Energiewende gebeutelte Versorger kann die Einnahmen gut gebrauchen, drücken ihn doch Schulden von mehr als 29 Milliarden Euro.
Reuters