Das Blatt beruft sich in seinem Vorabbericht (Mittwochausgabe) auf eine Studie der Professoren Wolfgang Irrek und Michael Vorfeld von der Hochschule Ruhr West im Auftrag der Grünen. "Sowohl bei E.ON als auch bei RWE ist festzustellen, dass die vorhandene materielle Substanz derzeit höchstens annähernd ausreicht, um die Gesamtheit langfristiger Verpflichtungen decken zu können", werden die Autoren zitiert.

Nur E.ON wäre demnach in der Lage, mit Vermögenswerten und Beteiligungen in Höhe von 56 Milliarden Euro Langfrist-Verpflichtungen von 55 Milliarden Euro zu bedienen. Die RWE-Vermögenswerte dagegen lägen mit 41 Milliarden Euro derzeit zehn Milliarden Euro unter Verpflichtungen von 51 Milliarden Euro. In den nächsten Jahren könne die Lage bei den beiden Unternehmen noch kritischer werden. Zu den Verpflichtungen zählen der Zeitung zufolge neben den Atomrückstellungen auch Rückstellungen für die Braunkohletagebaue sowie finanzielle Verbindlichkeiten etwa durch Kredite.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte kürzlich deutlich gemacht, dass die Stromkonzerne für den Abriss ihrer Atomkraftwerke und die Lagerung des Atommülls stärker zur Kasse gebeten werden könnten. Ferner will der SPD-Politiker schnellstmöglich mit einem Gesetz verhindern, dass die Haftungssumme durch Ausgliederungen oder andere Umstrukturierungen in Energiekonzernen zusammenschmilzt.

Reuters