Nach einem freundlichen Start bröckelten die Gewinne der Eon-Aktie im Handelsverlauf zunehmend ab. Schließlich drehte das Papier in die Verlustzone. Zuletzt büßten Eon-Aktien 1,96 Prozent auf 9,601 Euro ein, während Innogy um 1,18 Prozent auf 37,61 Euro stiegen. Laut einer Mitteilung von Eon am späten Vormittag haben die Essener ihr Übernahmeangebot für Innogy abgeschlossen und halten nun 86,2 Prozent der Anteile.
Das dürfte einige Eon-Anleger enttäuscht haben, sagte ein Börsianer, denn letztlich habe Eon die möglichen Squeeze-Out-Schwellen von 90 und 95 Prozent verfehlt. "Für Eon könnte es nun teurer werden, falls der Versorger die Minderheitsaktionäre herauskaufen will." Für ein Squeeze Out muss ein Unternehmen mindestens 95 Prozent der Anteile besitzen, um die restlichen Aktionäre per Barabfindung herauszudrängen. Ein mindestens 90-prozentiger Anteil wiederum hätte zumindest die Verschmelzung beider Unternehmen ermöglicht, was für die verbliebenen Minderheitsaktionäre von Innogy ebenfalls unattraktiver geworden wäre. Ein Beherrschungsvertrag mit seinen diversen Pflichten wäre dann nicht mehr nötig gewesen, und damit auch der organisatorische Aufwand geringer geworden.
Ob Eon allerdings tatsächlich ein Squeeze Out anstrebe, sei gar nicht klar, sagte der Börsianer. Zudem sei es letztlich positiv, dass zumindest ein Beherrschungsvertrag mit Innogy abgeschlossen werden könne, auch wenn dies bereits zur Bekanntgabe des Deals mit Konkurrentin RWE klar gewesen sei./ck/jkr/he