Die Wall Street hat zum Handelsstart am Donnerstag kräftig von der Erholung der chinesischen Börsen profitiert. Experte Randy Frederick vom Finanzmakler Charles Schwab verwies auf das sechsprozentige Kursplus des Marktes in Shanghai, erinnerte aber zugleich daran, dass viele Aktienbesitzer dort von den Behörden vorübergehend an Verkäufen gehindert werden. Die chinesische Regierung hat drastische Schritte beschlossen, um den Kursrutsch der vergangenen Wochen zu stoppen.
Manche Anleger halten es für möglich, dass die US-Notenbank (Fed) die bevorstehende Zinsanhebung aufschieben wird. Dies folgerten sie aus dem Sitzungsprotokoll des Fed-Treffens im Juni. Viele Notenbanker um Fed-Chefin Janet Yellen wollen demnach zunächst weitere Hinweise auf eine Festigung der Wirtschaft sehen.
Mit Spannung warteten die Börsianer darauf, ob der Handel an der New Yorker Börse (Nyse) diesmal reibungslos funktionieren wird. Zu Beginn lief er normal. Am Mittwoch hatte eine Unterbrechung von über drei Stunden wegen technischer Probleme für Unruhe gesorgt.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann in den ersten Minuten 1,3 Prozent auf 17.749 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 stieg 1,1 Prozent auf 2069 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte 1,4 Prozent auf 4981 Punkte.
Zu Beginn der Bilanzsaison gab es ermutigende Signale. Der Aluminiumriese Alcoa legte zwar einen Gewinn unter den Erwartungen vor. Sein Aktienkurs schoss aber 2,4 Prozent in die Höhe.
Gefragt waren auch die Papiere von PepsiCo, die 1,6 Prozent gewannen. Der Getränkehersteller präsentierte überraschend starke Quartalszahlen und einen optimistischen Ausblick.
Im Rampenlicht stand zudem der Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty, der 1,4 Prozent an Börsenwert gewann. Das von der deutschen Unternehmerfamilie Reimann kontrollierte Unternehmen kauft den Shampoohersteller Wella sowie Dutzende andere Marken von Procter & Gamble (P&G) und setzt sich damit gegen den Bieterrivalen Henkel durch. P&G-Titel stiegen ein Prozent.
Die Aktien von T-Mobile US legten 1,9 Prozent zu. Die amerikanische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom gewann im zweiten Quartal unter dem Strich 2,1 Millionen Kunden hinzu. Im Werben um neue Kundschaft zeigen Preisnachlässe zunehmend Wirkung.
Reuters