Nach zuletzt deutlichen Kursverlusten sind die europäischen Aktienmärkte mit Schwung in die neue Handelswoche gestartet. Dax und EuroStoxx50 legten jeweils 1,6 Prozent auf 9799 Zähler beziehungsweise 3092 Punkte zu. Am Freitag hatte die Unklarheit über den weiteren Kurs der Geldpolitik in der Euro-Zone und den USA die Märkte belastet. Nun richteten die Investoren ihren Fokus auf den Start der US-Berichtssaison. Dieser wird nach Börsenschluss an der Wall Street vom Aluminiumkonzern Alcoa eingeleitet. "Die Erwartungen sind hoch", schreibt LBBW-Analyst Wolfgang Albrecht in einem Kommentar. "Alcoa gilt als Gradmesser der US-Wirtschaft."

Laut Albrecht rechnen Analysten bei Alcoa im Schnitt mit einer Versechsfachung des Gewinns je Aktie von vier auf 25 Cent. Der Umsatz soll um rund 7 Prozent auf knapp sechs Milliarden Dollar gestiegen sein.

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ANLEGER HOFFEN AUF ROBUSTE US-WIRTSCHAFT

Investoren setzen ihre Hoffnung in diesem Jahr vor allem auf die US-Wirtschaft. Sollte sich die Konjunktur nachhaltig erholen, könnte die Notenbank Fed schon bald die Leitzinsen nach oben schrauben. In der Euro-Zone richten sich Anleger angesichts der schwächelnden Wirtschaft noch auf eine längere Phase ultralockerer Geldpolitik ein. Rätselraten herrscht derzeit allerdings darüber, ob die EZB schon auf ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung am 22. Januar den Ankauf von Staatsanleihen ankündigen wird. Der Euro, der zuletzt deutlich unter Druck stand, kämpfte am Montag mit der Marke von 1,18 Dollar.

Im Dax führten die Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius die Gewinnerliste an. Das Unternehmen darf in seinem US-Werk in Grand Island, das 2012 von den US-Behörden beanstandet wurde, künftig wieder neue Nachahmermedikamente produzieren. Fresenius verteuerten sich um bis zu 4,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 45,48 Euro. Auch für die Lufthansa ging es mit einem Plus von 2,7 Prozent deutlich nach oben. Die Aussicht auf niedrigere Treibstoffkosten erfreute die Anleger - die Fluggesellschaft rechnet 2015 nach Absicherungsgeschäften gegen Ölpreisschwankungen mit Treibstoffkosten von 5,8 (Vorjahr: 6,7) Milliarden Euro. Seit Juni vergangenen Jahres ist der Ölpreis um rund die Hälfte eingebrochen. Am Montag kostete die Nordsee-Sorte Brent zeitweise nur noch 48,55 Dollar je Fass und damit so wenig wie seit knapp sechs Jahren nicht mehr.

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DIALOG TROTZ UMSATZREKORD AUF TALFAHRT

Zu den wenigen Verlierern im Dax zählten die Aktien von RWE, die sich um 2,3 Prozent verbilligten. Seit Jahresbeginn haben die Aktien bereits 7,5 Prozent an Wert eingebüßt. Händler machten charttechnische Faktoren für den Kursrutsch verantwortlich.

Im TecDax gingen Dialog Semiconductor trotz eines Umsatzrekords auf Talfahrt. Die zuletzt stark gelaufenen Aktien des Chipentwicklers verbilligten sich um bis zu 3,2 Prozent auf 30,85 Euro. Das schwäbisch-britische Unternehmen hat im vergangenen Jahr so viel umgesetzt wie nie zuvor. Allein im Schlussquartal kletterte der Erlös um 24 Prozent auf 435 Millionen Dollar. Dialog haben in den vergangenen drei Monaten rund 34 Prozent zugelegt, während der TecDax in dieser Zeit um knapp 19 Prozent stieg.

Reuters