Schon in der vergangenen Woche hatte der Wechselkurs des Yuan die Märkte in Aufregung versetzt. Viele Anleger sahen darin den Beweis, dass es um die Wirtschaft Chinas nicht gut bestellt ist. Die chinesische Zentralbank hatte vergangene Woche einen neuen Mechanismus zur Festlegung des Yuan-Kurses eingeführt - seither orientiert sich der Referenzkurs am Schlusskurs des Vortages. Als Folge stürzte der Yuan zeitweise auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren ab. An den internationalen Märkten schürte dies die Angst vor einem Abwertungswettlauf, der der Konjunktur weltweit zusetzen könnte. Durch den Kursverfall werden Exporte nach China teurer, chinesische Waren auf dem Weltmarkt dagegen billiger. Die chinesische Zentralbank versuchte diese Sorgen zuletzt herunterzuspielen und erklärte, sie halte einen neuerlichen Kursrutsch des Yuan für unwahrscheinlich.
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TALFAHRT DER ROHSTOFFPREISE SETZT SICH FORT
Am Rohstoffmarkt machten sich die Zweifel an der Stärke der chinesischen Wirtschaft deutlich bemerkbar. Da das Reich der Mitte einer der größten Verbraucher von Industrierohstoffen ist, setzte sich die Talfahrt der Preise fort. Kupfer verbilligte sich in der Spitze um 2,3 Prozent und war mit 4999,50 Dollar je Tonne so preiswert wie zuletzt vor mehr als sechs Jahren. Nickel, ein zur Stahl-Herstellung benötigtes Metall, gab zwischenzeitlich um 3,1 Prozent auf 10.300 Dollar nach. Das Nordsee-Öl Brent wurde mit zeitweise 48,25 Dollar je Fass ein Prozent niedriger gehandelt. US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um bis zu 1,1 Prozent auf 41,43 Dollar. Damit hat Brent seit Ende Juni 26 Prozent und WTI sogar 33 Prozent an Wert verloren.
Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt ging es vor allem für stark konjunkturabhängige Titel bergab. ThyssenKrupp verloren 1,2 Prozent, Volkswagen gaben um 0,9 Prozent nach. Schwächster Dax-Wert waren allerdings RWE mit einem Abschlag von drei Prozent. Die Analysten der SocGen hatten die Aktien des Versorgers auf "Sell" von "Hold" herabgestuft. Seit der enttäuschenden Zwischenbilanz am Donnerstag kommen die Titel auf ein Minus von knapp 15 Prozent. Der Kurs des Rivalen E.ON büßte am Dienstag 1,6 Prozent an Wert ein.
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MERCK NACH POSITIVER ANALYSTENSTUDIE GEFRAGT
Dagegen setzte sich die Aktie des Pharma- und Chemiekonzerns Merck nach einer Hochstufung mit einem Plus von zwei Prozent an der Dax-Spitze. Die Analysten von Exane BNP Paribas hatten die Titel auf "Outperform" von "Neutral" hochgesetzt. Positiv werteten sie vor allem die Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich, die im dritten Quartal abgeschlossen werden soll.
Der Bombenanschlag im Zentrum von Bangkok verunsicherte die Investoren am thailändischen Aktienmarkt. Der Leitindex rutschte um bis zu 3,3 Prozent auf 1362 Punkte ab und markierte damit den tiefsten Stand seit fast eineinhalb Jahren. Aus dem Handel ging er letztlich 2,6 Prozent tiefer. Die thailändische Landeswährung Baht fiel auf den niedrigsten Stand seit mehr als sechs Jahren.
Reuters