Je nach Kursentwicklung und Nachfrage sollen die restlichen Aktien in Päckchen von bis zu zehn Prozent auf den Markt geworfen werden.

Der Aktie tat der Abschied auf Raten nicht gut: Der Kurs des im Nebenwertesegment MDax notierten Konzerns brach um fast sechs Prozent auf ein Drei-Monats-Tief von rund 100 Euro ein. Nach dem letzten Anteilsverkauf durch Permira im Mai hatten sich die Anteilsscheine aber rasch wieder erholt und mit knapp 115 Euro ein Allzeithoch erreicht.

Hugo Boss ist das Juwel im Permira Fonds IV, der noch bis 2016 läuft. Der Aktienkurs hat sich vervielfacht, seit die vor sieben Jahren eingestiegene Permira Claus-Dietrich Lahrs an der Spitze des Modeunternehmens installiert hat. Permira hatte zuletzt Ende Mai seinen Anteil für 419 Millionen Euro von 56 auf 50 Prozent abschmelzen lassen und durfte deshalb bis Ende August keine weiteren Papiere ohne Zustimmung der Banken verkaufen. Das jüngste Paket spült dem Finanzinvestor rund 802 Millionen Euro in die Kasse. Zwei mit der Transaktion vertrauten Personen zufolge liegt der Platzierungspreis mit 101,50 Euro am unteren Ende der angestrebten Spanne von 101,50 bis 107,05 Euro. Reuters-Informationen zufolge wurde die Transaktion von Citi und BoA Merrill Lynch betreut.

Eine Änderung der Strategie von Boss erwarten Analysten durch den Ausstieg von Permira nicht. Die Schwaben bauen das Netz eigener Läden aus, die mehr Gewinn abwerfen als der Einzelhandel, und setzen auf den Ausbau ihrer Damenmode mit dem bekannten New Yorker Designer Jason Wu.

Die anstehende Permira-Verkaufswelle werde die Aktie nicht aus der Bahn werfen, sagte ein Analyst. Mit einer Dividendenrendite von zuletzt 3,7 Prozent habe Boss etwas zu bieten. Ein Pluspunkt sei außerdem das bisher geringe Engagement in Russland, so dass der Konflikt mit dem Westen um die Ukraine den Modekonzern kaum belasten werde. "Bei jeder Platzierung sollten die Anleger beherzt zugreifen", empfahl er.

Reuters