Die gescheiterten Verhandlungen zur Bildung einer Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen dürften die geplante Stilllegung von Kohlekraftwerken verzögern, sagte ein Börsianer. Im Gegenzug werde der Ausbau der Erneuerbaren Energien langsamer vorankommen. Der Versorger RWE produziert in Deutschland rund 60 Prozent seines Stroms in Kohle-Kraftwerken. Am Montag setzten sich die Titel mit einem Plus von vier Prozent an die Dax-Spitze. Der Windkraftanlagen-Bauer Nordex rutschte dagegen um fünf Prozent ab. Der Solarindustrie-Zulieferer SMA Solar büßte 3,5 Prozent ein.
RWE profitierten zusätzlich vom möglichen milliardenschweren Verkauf der Tochter Innogy an den italienischen Versorger Enel. Darüber hinaus nahm Analyst Alberto Gandolfi von der Bank Goldman Sachs RWE-Papiere auf seine Empfehlungsliste. Er bezeichnete den 14-prozentigen Kursrutsch der vergangenen beiden Wochen als überzogen.