Sie werden schon lange als aussichtsreich angepriesen: Infrastrukturinvestments in Bereiche wie Transport, Kommunikation und Versorgung. Experten halten sie für eine sinnvolle Portfolioergänzung, weil die Erträge langfristig gut planbar erscheinen - so etwas lockt Investoren an. Das Volumen von Infrastrukturwerten stieg von 2002 bis 2013 von 600 Milliarden auf 2,3 Billionen Dollar weltweit.

Doch leider werfen an der Börse einfach und plausibel klingende Megatrends nicht immer die erhofften Ergebnisse ab. Auf diese Problematik haben wir in unserer Titelgeschichte der Ausgabe 28/14 zum Thema Megatrends bereits hingewiesen. Wetten auf Unternehmen, die vom Ausbau der Infrastruktur profitieren, waren lange keine Selbstläufer. So kommt der MSCIWorld-Infrastructure-Index auf Dollarbasis in den vergangenen zehn Jahren auf ein Plus von im Schnitt 2,6 Prozent jährlich. Damit hinkt er dem MSCI-Welt-Index hinterher, der einen jährlichen Zuwachs von 4,2 Prozent aufweist. Ein Performancerückstand ist auch auf Fünf- und Dreijahressicht zu beklagen.

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Sektor kommt in Bewegung

Doch zuletzt ist das Infrastruktursegment endlich etwas in Fahrt gekommen. Nicht nur auf Dollar-, sondern auch auf Eurobasis hat die Favoritenrolle gewechselt. In den vergangenen zwölf Monaten steht für den MSCI-World-Infrastructure- Index auf Eurobasis ein Wertzuwachs von 19,1 Prozent zu Buche, im Vergleich zu 18,3 Prozent für den MSCI-Welt-Index.

Das ist ein Kräfteverhältnis, das Bestand haben könnte. Zumindest wenn Marktbeobachter wie jene von PriceWaterhouse- Coopers recht behalten. Die Unternehmensberatung sagt in einer Studie bis 2025 weltweit Infrastrukturinvestitionen von rund 78 Billionen Dollar voraus. Bis 2016 soll die jährliche Zuwachsrate auf 7,5 Prozent anziehen, nachdem sich das Plus 2012 und 2013 nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewegte. Für das Jahr 2025 werden die weltweiten Ausgaben auf neun Billionen Dollar taxiert. Verglichen mit den vier Billionen Dollar aus dem Jahr 2012 wäre das mehr als eine Verdoppelung.

Ob sich das letztlich alles realisieren lässt, bleibt zwar abzuwarten. Schließlich kürzen viele Energieunternehmen wegen der gesunkenen Ölpreise gerade ihre Investitionspläne, und zahlreiche Länder plagen sich mit leeren Staatskassen herum. Doch letztlich ist es so, dass bei Investitionen in Stromnetze oder Bahnstrecken am falschen Ende gespart würde. Schließlich ist eine erstklassige Infrastruktur ein wichtiger Standortfaktor und macht ein Land für Investoren attraktiv. Diese Zusammenhänge kennen auch die Verantwortlichen in der EU. Sie basteln gerade an einem Wachstumsfonds, der Europa bis 2017 rund 315 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen bringen soll. Nachholbedarf bei den jährlichen Infrastrukturausgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt haben auch Deutschland und die USA.

Unter Zugzwang steht aber letztlich die ganze Welt, wie die Graubündner Kantonalbank schreibt: "In den Entwicklungsländern erfordern das Bevölkerungswachstum sowie die steigende Industrialisierung einen erhöhten Bedarf an Straßen, Eisenbahnen, Flughäfen, Kraftwerken und Netzen für die Stromversorgung. Aber auch in den westlichen Ländern ist der Erneuerungsbedarf aufgrund der Altersstruktur der Anlagen relativ hoch."

Wer diese Konstellation überzeugend findet, der kann auf das Thema Infrastruktur breit gefächert mithilfe von ETFs setzen. Eine geeignete Möglichkeit stellt etwa der EasyETF NMX 30 Infrastructure Global dar. Dieser bildet einen Index nach, der 30 der größten Unternehmen des weltweiten Infrastruktursektors umfasst, die am Markt über eine gesicherte Monopolstellung verfügen. Das Produkt überzeugt mit einem seit März 2009 bestehenden stabilen charttechnischen Aufwärtstrend.

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Herausforderung für Schnäppchenjäger

Wer Einzelinvestments bevorzugt, der wird feststellen, wie schwierig die Suche nach Schnäppchen ist. Gemessen an den Unternehmen aus dem MSCI-World-Infrastructure- Index bewegt sich das geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis, Stand Ende November, mit 17,1 etwas über dem KGV von 15,5 beim MSCI-Welt-Index.

Dafür schneidet der MSCI-World-Infrastructure- Index beim Kurs-Buchwert-Verhältnis mit 2,1 verglichen mit 2,2 etwas besser ab. Relativ hoch mit im Schnitt 3,8 Prozent gegenüber 2,4 Prozent fallen die Dividendenrenditen aus. Das ist auch mit ein Grund, warum im Niedrigzinsumfeld institutionelle Investoren in dieses Segment drängen.

Wir setzen mit dem französischen Elektrospezialisten Rexel, der in den USA mit verschiedenen Projekten aktiven Macquarie Infrastructure Company und dem französischen Baukonzern und Autobahnbetreiber Vinci auf drei dividendenstarke Werte (Renditen für 2014 bei geschätzten 5,3, 5,9 und 5,2 Prozent). Das Ziel ist eine Performance inklusive Ausschüttungen von rund zehn Prozent pro Jahr für die nächsten beiden Jahre.

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