* KOHLEAUSSTIEG - Die Bundesregierung hat sich mit Ländern und Versorgern auf Zahlungen von mehreren Milliarden Euro zur Finanzierung des Kohleausstiegs verständigt. Die Entschädigungen für die Versorger für den Verzicht auf klimaschädliche Braunkohle beliefen sich im Westen auf 2,6 Milliarden Euro und im Osten auf 1,75 Milliarden Euro, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Diese Summen gingen an Unternehmen, die ihre Meiler in den 20er Jahren stilllegten. Der Energieriese RWE kündigte den Abbau Tausender Arbeitsplätze an. Zur sozialen Abfederung des Kohleausstiegs will der Bund Milliarden bereitstellen. Der von Umweltschützern vor den RWE-Baggern verteidigte Hambacher Forst soll erhalten werden, das umstrittene Kohlekraftwerk Datteln 4 geht wohl ans Netz.

* LIBYEN - In Libyen will sich General Chalifa Haftar nach den Worten von Bundesaußenminister Heiko Maas an den Waffenstillstand der Bürgerkriegsparteien halten. Maas erklärte nach einem Gespräch mit dem General in Bengasi, Haftar wolle zum Erfolg der Libyen-Konferenz in Berlin einen Beitrag leisten und sei grundsätzlich zur Teilnahme bereit. "Er hat zugesagt, den bestehenden Waffenstillstand einzuhalten." Das Gespräch führte er im Auftrag der EU-Außenminister. Die USA sollen auf der internationalen Libyen-Konferenz in Berlin durch ihren Außenminister Mike Pompeo vertreten werden.

* CHINA - Die chinesische Wirtschaft ist 2019 so langsam gewachsen wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Dämpfend wirkte vor allem der Handelsstreit mit den USA. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 6,0 Prozent, wie Daten des Statistikamtes zeigten. Diese entsprach den Erwartungen. Im gesamten Jahr wuchs die Wirtschaft in China um 6,1 Prozent, das ist der niedrigste Wert seit 1990. 2018 hatte das Plus noch bei 6,6 Prozent gelegen.

* VOLKSWAGEN will Insidern zufolge beim chinesischen Batteriehersteller Guoxuan High-tech Co Ltd einsteigen, um den Ausbau der E-Mobilität voranzutreiben. Dazu wolle der Wolfsburger Autobauer in den kommenden Wochen einen Anteil von 20 Prozent kaufen und zum zweitgrößten Anteilseigner bei Guoxuan werden, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Basierend auf der Marktkapitalisierung von Guoxuan in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar ist eine Beteiligung in dieser Höhe derzeit rund 560 Millionen Dollar wert.

* E.ON will die verbliebenen Aktionäre der Tochter Innogy gegen Zahlung von 42,82 Euro je Aktie zwangsabfinden. Der Abschluss des Verschmelzungsvertrags sei für den 22. Januar 2020 geplant, eine außerordentliche Hauptversammlung bei Innogy werde voraussichtlich am 4. März 2020 stattfinden.

* Die COMMERZBANK braucht mehr Zeit für die Auslagerung ihrer Wertpapierabwicklung an die britische Großbank HSBC. Das Projekt verzögere sich, bestätigte eine Commerzbank-Sprecherin am Donnerstag einen Bericht der "WirtschaftsWoche". Ursprünglich sollte das für die Wertpapierabwicklung gegründete Gemeinschaftsunternehmen von Commerzbank und HSBC Anfang 2020 operativ starten.

* DEUTSCHLAND/BANKEN - Immer mehr Geldhäuser in Deutschland verlangen einem Medienbericht zufolge Negativzinsen. Mittlerweile kassierten 186 Banken und Sparkassen für das Verwahren von Guthaben Geld, statt selbst Zinsen dafür zu zahlen, berichtet die "SU" unter Berufung auf eine neue Untersuchung des Verbraucherportals Biallo.de bei knapp 1300 Geldinstituten in Deutschland. Die Zahl der Häuser, die auf ein sogenanntes Verwahrentgelt pochten, habe sich damit seit Juli 2019 fast verdoppelt.

* SPARKASSEN - Die Zweifel am Zusammenschluss der Spitzeninstitute Deka und Helaba nehmen laut "Handelsblatt" zu. Widerstand komme von einigen Deka-Eigentümern, schreibt die Zeitung unter Berufung auf zwei mit dem Projekt vertraute Personen. Sie warnten davor, das funktionierende Geschäftsmodell des Fondsanbieters aufzugeben.

* FIATCHRYSLER - Der Autobauer und die Muttergesellschaft des Apple-Zulieferers Foxconn, Hon Hai, wollen ein Gemeinschaftsunternehmen für E-Fahrzeuge gründen. Wie Hon Hai mitteilte, soll jedes Unternehmen 50 Prozent an dem Joint Venture halten. Laut Insidern sollen die Autos für den chinesischen Markt produziert werden.

* CONDOR - Die Suche nach einem neuen Eigentümer für den Ferienflieger kommt einem Insider zufolge gut voran. In dem noch offenen Rennen der potenziellen Käufer seien der US-Finanzinvestor Apollo, die polnische Fluglinie LOT und der britische Investor Greybull, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Alle drei Interessenten könnten sich noch mit großen deutschen Reiseveranstaltern für das Investment zusammentun. "In Kürze werden bindende Angebote vorgelegt", hieß es in Verhandlungskreisen. Es gebe dabei gute Chancen, dass Condor als Ganzes in neue Hände komme.

* MICROSOFT - Der US-Softwareriese will die Menge an CO2, die er in seinem 45-jährigen Bestehen ausgestoßen hat, bis 2050 aus der Atmosphäre entfernen. Zudem wolle man bis 2030 mehr CO2 entfernen werden als produzieren, teilte Microsoft mit.

* EU/GELDWÄSCHE - Deutschlands oberster Finanzaufseher Felix Hufeld trommelt für den Aufbau einer eigenen EU-Geldwäschebehörde. "Um Geldwäschern das Handwerk legen zu können, werden wir nicht umhinkommen, mehr Geldwäscheaufsicht auf die europäische Ebene zu heben", sagte Hufeld. "Eine separate europäische Behörde, mit den nationalen Behörden zu einem engen Netz verwoben, wäre aus meiner Sicht die beste Lösung, um Geldwäsche im Finanzsektor der EU - und eventuell darüber hinaus - wirksam zu bekämpfen."

rtr