Corona-Profiteur war das Stichwort. Im Frühjahr zog es Aktien, die etwas mit der Pandemie zu tun hatten - sei es die Entwicklung eines Impfstoffs oder die Herstellung von Masken - wie im Lift nach oben. Nanorepro war so ein Titel. An dieser Stelle hatten wir den Anbieter von medizinischen Schnelltests im März als Pandemie-Profiteur besprochen. Das Unternehmen hatte damals einen Schnelltest zur Diagnose von Corona-Antikörpern in sein Produktportfolio aufgenommen, das brachte enorme Fantasie. Und die Story ging voll auf, der Kurs hat sich verdoppelt. Der Antikörpertest von Nanorepro ist jetzt aber nicht mehr das Objekt der Begierde.
Vielmehr hat das Unternehmen Ende September einen Corona-Antigentest in sein Sortiment aufgenommen. Dabei werden die Viren direkt nachgewiesen, beim Antikörpertest dagegen lediglich Antikörper, was weniger zuverlässig ist. Die Bundesregierung sieht in ihrer Strategie im Kampf gegen das Virus Antigentests als wichtigen Bestandteil. Mitte Oktober wurde unter anderem auch der Test von Nanorepro vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte als Antigentest zum direkten Erregernachweis des Coronavirus anerkannt.
Seither ist die Nachfrage nach diesem Test explodiert, die Telefone bei Nanorepro stehen nicht mehr still. In nur zwei Wochen gingen Bestellungen über 8,5 Millionen Euro ein. Neben vielen kleinen Einzelorders soll Nanorepro auch mit Interessenten über Großaufträge in Gesprächen sein. Angesichts der hohen Nachfrage halten gut informierte Kreise bis Jahresende Umsätze bei Nanorepro von 20 Millionen Euro oder mehr für möglich. Bei hoher Marge könnte der Gewinn je Aktie dann bei 1,0 Euro liegen. Bei 4er-KGV besteht Corona- und Verdopplungsfantasie.
Der Corona-Antigentest bietet enorme Fantasie. Risikofreudige Anleger steigen auch nach der Kursverdoppelung noch ein.
ISIN: DE 000 657 710 9
Gew./Aktie 2021e: 0,80 €
KGV 2021/Dividende: 4,9/-
EK* je Aktie/KBV: 0,55 €/7,6
EK*-Quote: 90,4 %
Kurs/Ziel/Stopp: 3,94/5,80/2,80 €
* Eigenkapital, eigene Schätzungen.