Garrido verwies auf Aussagen des RWE-Finanzvorstands. Demnach solle die ab 2017 geplante Dividende von mindestens 0,50 Euro je Aktie weder aus Gewinnausschüttungen der Ökostrom-Tochter Innogy (innogy SE) noch aus der Aufnahme von Schulden gezahlt werden, sondern ausschließlich aus dem operativen Barmittelzufluss.
Der freie Mittelzufluss werde aber wegen der Abschaltung von Atom- und Kohlekraftwerken in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen, prognostizierte der Experte. Zudem erwartet er aufgrund des Umgangs mit den Rückstellungen für die Kosten des Atomausstiegs erhebliche Mittelabflüsse. Selbst bei optimistischen Annahmen für Kostensenkungen und einer Ausschüttung der gesamten freien Barmittel dürfte die Dividende deshalb maximal 0,74 Euro erreichen. Bis 2025 ergebe sich eine Dividendenrendite von unter 5 Prozent.
Deshalb strich Garrido seine "Overweight"-Empfehlung für die RWE-Aktie und ist nur noch "Neutral" gestimmt. Das Kursziel senkte er von 14,00 auf 13,30 Euro und liegt damit 10 Prozent unter dem aktuellen Bewertungsniveau. Er hätte die Aktie sogar auf "Underweight" abgestuft, hätte die Bewertung wegen der noch ausstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Atomsteuer nicht noch bis zu 2,40 Euro Luft nach oben, betonte der Experte. Von einem solchen Votum dürfte allerdings eher der Aktienkurs des Konkurrenten Eon (EON SE) profitieren.
Gemäß der Einstufung "Neutral" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten im Gleichklang mit dem jeweiligen Sektor entwickeln wird./gl/mne/mis
Analysierendes Institut JPMorgan.