Für den Konzern insgesamt rechnet der Vorstand nun im Geschäftsjahr 2021 mit einem operativen Gewinn von 3,0 bis 3,4 Milliarden Euro statt 2,65 bis 3,05 Milliarden. Das Ziel einer Dividende von 90 Cent je Aktie bekräftigte der Konzern. Die RWE-Aktie zog in einem schwachen Gesamtmarkt zeitweise um fast drei Prozent an.
RWE - WEITERER SCHWUNG FÜR DEN UMBAU ZUM ÖKOSTROM-RIESEN
Nach dem Höhepunkt der Corona-Krise ist die Energienachfrage wieder gestiegen. Die Preise ziehen an. Der Energiehandel habe eine außerordentlich starke Performance hingelegt, sagte Finanzchef Michael Müller. Dies sei auch wegen der Einbußen im Frühjahr durch die Kältekatastrophe in Texas erfreulich. Damals waren zahlreiche Windräder ausgefallen, so dass RWE seine Lieferverpflichtungen nur durch den Einkauf von Strom zu hohen Preisen nachkommen konnte. Im Mai hatte der Versorger die Verluste auf bis zu 400 Millionen Euro beziffert.
Durch die jetzigen Zuwächse bekomme RWE weiteren Schwung, die Energiewende voran zu treiben, betonte Müller. Der früher stark auf Atomkraft und Kohle ausgerichtete Versorger hat sich zu einem der größten Ökostromerzeuger in Europa gewandelt. Der neue Vorstandschef Markus Krebber will die Erneuerbaren Energien mit Milliardeninvestitionen weiter ausbauen und setzt dabei auch auf neue Märkte in Übersee.
RWE legt den kompletten Halbjahresbericht am 12. August vor. Dann dürfte es auch ein Update zu den Einbußen in Folge der Flutkatastrophe geben. Dabei waren Teile des Braunkohletagebaus überschwemmt worden. Kraftwerke mussten heruntergefahren werden. RWE hatte den Schaden nach einer ersten Bestandsaufnahme auf einen bis zu mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag beziffert.
Die Essener hoben am Freitag auch die Prognosen für weitere Kennziffern an. Für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stellte der Konzern 1,5 bis 1,9 (zuvor: 1,15 bis 1,55) Milliarden Euro für 2021 in Aussicht und für das bereinigte Nettoergebnis 1,05 bis 1,40 (statt 0,75 bis 1,10) Milliarden Euro.
rtr