Uniper gilt gleichwohl als Übernahmekandidat, will doch die frühere Mutter E.ON ab 2018 ihr verbliebenes Paket von 47 Prozent abstoßen. Die Papiere werden allerdings immer teurer - auch weil Schäfer den Aktionären nun eine höhere Dividende in Aussicht stellte.

E.ON hatte Uniper im September 2016 an die Börse gebracht. Seitdem hat sich der Aktienkurs von rund zehn Euro fast verdoppelt, am Dienstag legte er zeitweise um über drei Prozent auf ein Allzeithoch von 18,95 Euro zu. Die über Jahre gefallenen Strompreise haben sich etwas erholt, wovon der Betreiber zahlreicher Kohle- und Gaskraftwerke profitiert. Zudem facht das Übernahmefieber in der Branche die Kurse an. Einen großen Partner brauche Uniper allerdings nicht, machte Schäfer deutlich, der früher Finanzchef beim Hauptaktionär E.ON war. "Wir hoffen darauf, zukünftig Investoren zu haben, die nachhaltig von unserem Geschäftsmodell überzeugt sind."

Insidern zufolge hat unter anderem der finnische Energiekonzern Fortum den Düsseldorfer Versorger im Visier. Analysten zufolge könnten die Skandinavier an den Wasserkraftwerken von Uniper interessiert sein. Der Konkurrent RWE ist ebenfalls nicht uninteressiert. "Wir prüfen alle Optionen. Und alle heißt alle", hatte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz im Frühjahr gesagt.

UNIPER NACH ERSTEM HALBJAHR OPTIMISTISCHER - MEHR DIVIDENDE



"Uniper hat sich im ersten Halbjahr 2017 ausgesprochen solide entwickelt", berichtete Schäfer. Daher könne die Ergebnisprognose eingegrenzt werden. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) solle bei 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro liegen. Bislang hatte der Versorger 0,9 bis 1,2 Milliarden Euro angepeilt. Die Dividende solle um 25 Prozent statt um 15 Prozent steigen, womit die Anleger 69 Cent je Aktie erhalten würden. Der Gewinn nach Anteilen Dritter stieg im ersten Halbjahr auf 967 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern nach hohen Abschreibungen auf Kraftwerke und Speicher noch einen Verlust von 3,9 Milliarden Euro eingefahren.

Im operativen Geschäft gab es jedoch Licht und Schatten. Während Uniper in der Stromerzeugung in Europa und Russland zulegen konnte, brach das Ergebnis im schwankenden Handelsgeschäft um gut drei Viertel ein. Hier hatte Uniper allerdings im Vorjahreszeitraum einen hohen Einmaleffekt durch günstigere Gaslieferverträge verbucht. In der europäischen Erzeugung profitierte der Versorger von geringeren Abschreibungen. Zum besseren Ergebnis in Russland trug vor allem eine Versicherungszahlung bei, die Uniper nach dem Brand in seinem sibirischen Kraftwerk Berjosowskaja verbuchte.

rtr