Seit dem Uniper-Börsengang im September 2016 sei der Aktienkurs um mehr als 75 Prozent gestiegen und die Marktkapitalisierung um fast drei Milliarden auf 6,5 Milliarden Euro, rechnete er vor.
Die frühere E.ON-Tochter gilt als Übernahmekandidat. E.ON will seine restliche Uniper-Beteiligung von 47 Prozent ab 2018 abstoßen. Ein Interesse wird unter anderem dem finnischen Fortum-Konzern nachgesagt. Auch der Konkurrent RWE hatte ein Interesse nicht zurückgewiesen. "Wir prüfen alle Optionen. Und alle heißt alle", hatte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz gesagt. Uniper-Chef Schäfer bekräftigte vor den Aktionären, dass der Konzern sich unabhängig weiter entwickeln wolle.
UNIPER WIRBT MIT DIVIDENDENVERSPRECHEN
Von den Übernahmespekulationen hat auch der Aktienkurs profitiert - und das trotz eines Nettoverlustes von 3,2 Milliarden Euro 2016. Nach der Erstnotiz im September von rund zehn Euro ist das im MDax notierte Papier auf knapp 18 Euro gestiegen. "Seit der Erstnotiz ist Ihre Uniper eine der erfolgreichsten Aktien im Energiesektor", frohlockte Schäfer vor den rund 1000 Anlegern in der Grugahalle. Die Aktionäre sollen trotz des Verlustes für das vergangene Jahr eine Dividende von 55 Cent je Papier erhalten. Der Manager bekräftigte, dass die Ausschüttung für 2017 um 15 Prozent höher und damit auf 63 Cent steigen soll. "Wenn das eine Resterampe ist, freue ich mich über jede Resterampe, in die ich investieren kann", sagte ein Anleger.
Das Unternehmen mit seinen Gas- und Kohlekraftwerken und dem Energiehandel habe es den Kritikern und Skeptikern gezeigt, sagte Union-Investment-Portfolio Thomas Deser. "Meine Damen und Herren, das ändert jedoch nichts daran, dass die klassische zentralisierte Stromerzeugung, wie Uniper sie betreibt, das Auslaufmodell der neuen Energiewelt ist, in der Wind- und Sonnenstrom im Vordergrund stehen sollen." Winfried Mathes von Deka Investment gab mit dem Blick auf das Geschäftsmodell zu bedenken: "Die Ertragsperspektiven hängen somit vor allem von der Preisentwicklung von Strom und Gas ab. Eine Prognose hierzu ist genauso verlässlich wie die 14-Tage-Wettervorhersage."
Uniper-Chef Schäfer setzt darauf, dass auch in Deutschland die Bereitstellung von Kraftwerken zur Absicherung des schwankenden Ökostroms vergütet wird. "Ich bin zuversichtlich, dass sich diese Überzeugung über kurz oder lang auch in Deutschland durchsetzen wird." Die Bundesregierung zeigt hier jedoch bislang keine Bestrebungen. Schäfer setzt daher auch auf weitere Einsparungen. 2017 und 2018 will der Versorger die Kosten um je 100 Millionen Euro senken. Dabei hat das Management neben dem Einkauf und der IT auch die Personalkosten im Blick. Nach Angaben der Gewerkschaft IGBCE sind die Verhandlungen darüber allerdings vorerst gescheitert.