Die grüne Aktienwelle rollt wieder. Zumindest glauben das Analysten von Jefferies und Co., die ihre Kursziele für entsprechende Titel teils heftig nach oben geschoben haben. Wie können Anleger smart von einer möglichen Rallye in dem Sektor profitieren?
Hinter grünen Aktien liegen schwere Wochen. Vor allem die Europawahl mit ihrem starken Rechtsruck hat die Sorgen von Anlegern gestärkt, dass die Energiewende insgesamt und Unternehmen aus dem Sektor unter die Räder kommen könnten.
Dabei beschleunigt sich der Ausbau klimafreundlicher und regenerativer Energiequellen in vielen Teilen der Welt. Solar- und Windkraft sowie die Wasserstoff-Industrie sind weiter große Themen und auch die Bewertungen entsprechender Aktien haben jetzt wieder ordentlich Fahrt aufgenommen.
Jefferies erhöht Kursziel für Schneider Electric deutlich
Ein Beispiel dafür ist das Analysehaus Jefferies, das jüngst die Aktie des Technologiekonzerns Schneider Electric von „Hold“ auf „Buy“ hochstufte und das Kursziel von 175 auf 260 Euro anhob. Das entspricht einer prozentualen Steigerung der Kursziele um fast 50 Prozent und auch zum jetzigen Börsenstand von etwa 225 Euro besteht zur neuen Einschätzung noch ein Abstand von rund 15 Prozent.
Wie Analyst Simon Toennessen am Dienstag in einer Studie schrieb, hätten Datenzentren in den vergangenen Jahren Wachstumsraten von 30 bis 40 Prozent bei der Nachfrage verzeichnet, die sich in Zukunft bei rund 15 Prozent einpendeln sollten. Wegen des damit verbundenen Strombedarfs müssten sich auch die Investitionen in die Elektro-Infrastruktur verdoppeln, wovon Schneider Electric mit am meisten profitieren würde. Den Angaben des Experten zufolge hätten die Konsensschätzungen für 2025 noch Luft nach oben.
Aktien von RWE und Siemens Energy einen Blick wert?
Für die Aktie von Siemens Energy schraubte Jefferies sein Kursziel sogar um über 70 Prozent von 15 auf 26 Euro nach oben, beließ die Einstufung aber auf „Hold“.
Zum Kaufen rät dagegen die Schweizer Großbank UBS bei der Aktie von RWE – mit einem Kursziel von 49 Euro. Da die Leitzinsen nach den Erwartungen länger höher bleiben sollen, schnitt der Versorgersektor 2024 bisher den Angaben zufolge schlechter ab als der Gesamtmarkt.
Anbieter erneuerbarer Energien wie RWE oder Ørsted lieferten aber Wachstum zu einem niedrigen Aktienkurs. Für Anleger könnte sich ein Einstieg also momentan möglicherweise besonders auszahlen, wenn man eine nachfolgende Rallye für wahrscheinlich hält.
Diversifiziert in grüne Aktien investieren
Um das Risiko als Anleger in Zeiten der Energiewende etwas zu streuen, kann sich aber auch ein Blick auf den Grüne Zukunft Index von BÖRSE ONLINE lohnen, der neben RWE, Ørsted und Schneider Electric noch 13 weitere Unternehmen aus dem Sektor im Portfolio hat – und so das Anlegerrisiko über verschiedene grüne Branchen streut.
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