Die Palantir-Aktie ist in den vergangenen zwei Tagen zweistellig eingebrochen. Doch ein renommierter Top-Analyst hält diese Marktreaktion für stark überzogen und zieht Parallelen zu einem jüngsten Kurseinbruch bei Nvidia durch das chinesische DeepSeek. Warum er nun besonders bullisch ist und dringend zum Kauf rät.

Das war ein harter Schlag: Bereits am 19. Februar verlor die Palantir-Aktie zweistellig, am 20. Februar folgte ein weiterer Einbruch um 20 Prozent. Kritiker hatten das Unternehmen schon länger im Visier, insbesondere wegen des enormen Kursanstiegs durch den KI-Hype. Allein 2024 konnte Palantir zeitweise ein Plus von fast 400 Prozent verzeichnen. Doch immer wieder wurde die hohe Bewertung als überzogen bezeichnet.

Innerhalb weniger Tage verlor die Aktie nun massiv an Wert. Zwei zentrale Nachrichten sorgten für Verunsicherung:

Ein internes Memo, das der Washington Post vorliegt, enthüllte Pläne des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth, den Verteidigungshaushalt über fünf Jahre um acht Prozent zu kürzen. Hegseth will den Etat effizienter gestalten, unnötige Ausgaben streichen und die Bürokratie reduzieren. Da Palantir stark von Regierungsaufträgen abhängt, könnte dies das Geschäft erheblich treffen.

Zusätzlich wurde bekannt, dass CEO Alex Karp innerhalb der nächsten sechs Monate fast zehn Millionen seiner eigenen Aktien verkaufen will. Solche Verkäufe hochrangiger Führungskräfte werden oft als Warnsignal gewertet und sorgen für Unsicherheit an den Märkten.

Trotz des starken Ausverkaufs sieht ein prominenter Analyst die Reaktion des Marktes als übertrieben. Er zieht sogar Parallelen zum Kurseinbruch von Nvidia durch das chinesische DeepSeek im Januar.

Palantir Technologies (WKN: A2QA4J)

Top-Analyst bleibt optimistisch und zieht DeepSeek-Nvidia-Vergleich

Dan Ives von Wedbush, einer der bekanntesten Tech-Analysten, hält die jüngsten Verluste für eine überzogene Reaktion. In einer Mitteilung erklärte er, dass Kritiker von Palantir die Budgetkürzungen lediglich als neuen Angriffspunkt nutzen würden.

Seiner Meinung nach könnten diese Einsparungen Palantir sogar zugutekommen: „Palantir ist für dieses neue Umfeld disziplinierter Ausgaben im Pentagon hervorragend aufgestellt. Dies könnte sich letztlich als Wachstumskatalysator erweisen, da Programme neu bewertet werden und Karp & Co. eine größere Rolle in Washington einnehmen.“

Zusätzlich verweist Ives auf steigende KI-Investitionen, insbesondere durch das Projekt Stargate unter einer möglichen Trump-Administration. Diese Entwicklung könnte Palantir weiter stärken, da immer mehr Organisationen strategische KI-Infrastrukturen aufbauen.

Palantir bald über eine Billion US-Dollar wert?

Analyst Dan Ives bleibt optimistisch und zählt Palantir zu seinen Top-Aktien für 2025. Er sieht den jüngsten Ausverkauf als „eine weitere Chance“ und stuft die Aktie mit „Outperform“ ein. Sein Kursziel: 120 US-Dollar – was eine Kurschance von 13 Prozent bedeuten würde.

Doch das ist nicht alles: Laut dem Finanzportal "Motley Fool" äußerte Ives kürzlich im Gespräch mit Schwab Network, dass Palantir in den nächsten zwei bis drei Jahren zu einem Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über einer Billion US-Dollar heranwachsen könnte. Aktuell liegt diese bei 232 Milliarden US-Dollar.

Auf Twitter zog er zudem eine Parallele zu Nvidia:

„Der Verkauf von DeepSeek für Nvidia vor ein paar Wochen war ein Grund zur Sorge für das Pentagon – ähnlich wie jetzt der Verkauf von Palantir. Unserer Meinung nach ist das nur Lärm und schafft eine Gelegenheit. Ganz einfach: Kürzungen im Verteidigungsbudget und ein stärkerer Fokus auf Effizienz sind positiv für Palantir – kein Gegenwind. Sie werden sich einen größeren Anteil am Verteidigungsbudget sichern.“

Fazit

Die Mehrheit der Analysten rät derzeit zum Halten der Palantir-Aktie. Mit einem durchschnittlichen Kursziel von 92 US-Dollar sehen einige Experten sogar noch ein weiteres Abwärtsrisiko von 14 Prozent.

Trotz wiederholter Bedenken hat die Palantir-Aktie in der Vergangenheit immer wieder ihr Potenzial unter Beweis gestellt. Eine Kürzung der Verteidigungsausgaben muss nicht zwangsläufig negative Folgen haben, da das Unternehmen zuletzt stark im kommerziellen Sektor gewachsen ist.

Allerdings könnte der geplante Aktienverkauf von CEO Karp ein Warnsignal sein. Daher könnte es sinnvoll sein, die Aktie zunächst zu halten und die weitere Entwicklung genau zu beobachten. Angesichts der erwarteten hohen Volatilität in den kommenden Monaten könnten sich ohnehin noch attraktivere Kaufgelegenheiten ergeben.

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.

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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.