Der Dow Jones Industrial fiel um 1,15 Prozent auf 20 738,09 Punkte und steht damit wieder auf dem Niveau von Ende April. Der marktbreite S&P-500-Index büßte 1,08 Prozent auf 2374,68 Punkte ein, nachdem er am Dienstag noch ein Rekordhoch erreicht hatte. Für den Technologiewerte-Index Nasdaq 100 ging es zur Wochenmitte um 1,27 Prozent auf 5651,77 Punkte nach unten.

"Washington, wir haben ein Problem," schrieb Analyst Mike van Dulken vom Broker Accendo Markets. Nachdem am Dienstag die angebliche Weitergabe geheimdienstlicher Informationen für Verunsicherung gesorgt hatte, gab es am Mittwoch Aufregung wegen einer möglichen Beeinflussung von FBI-Ermittlungen. Medienberichten zufolge soll Trump den damaligen FBI-Chef James Comey gebeten haben, die Ermittlungen gegen Ex-US-Sicherheitsberater Michael Flynn wegen dessen Russland-Kontakten einzustellen. Das Weiße Haus widersprach dem allerdings unmittelbar.

Trump kommt mit den neuen Vorwürfen immer stärker in Bedrängnis, und so Sorgen sich Anleger vermehrt darum, ob er seine Wirtschaftsagenda noch in die Tat umsetzen kann. Die Rally der vergangenen Monate könnte damit auf den Prüfstand kommen, hieß es am Markt. Seit der Wahl von Trump im November haben die wichtigsten US-Indizes eine Rekordjagd hinter sich. Vor wenigen Wochen erst hatte der Dow eine historische Bestmarke bei 21 169 Punkten erreicht.

Bei den Einzelwerten standen ein paar Nachzügler der Berichtssaison auf der Agenda. Bei den Aktien der Einzelhandelskette Target etwa sorgten übertroffene Erwartungen und ein etwas optimistischerer Wortlaut beim Ausblick für einen Satz nach oben um knapp 3 Prozent.

Beim angeschlagenen Chipkonzern AMD scheint die auf einer Analystenveranstaltung vorgestellte Strategie bei den Anlegern nicht gut anzukommen. Die Papiere büßten rund die Hälfte ihres fast 12-prozentigen Gewinns vom Vortag wieder ein. Händlern zufolge reagierte der Markt nun enttäuscht darauf, dass offenbar nichts über eine am Vortag spekulierte Kooperation mit Intel gesagt wurde.

Bei Walt Disney dagegen wirkte sich ein Analystenkommentar negativ aus. Die Anteilsscheine des Medienkonzerns fielen um 1,58 Prozent. Die australische Investmentbank Macquarie hatte den Papieren nur noch ein neutrales Votum ausgesprochen. Die Experten verwiesen auf die rückläufige Abonnentenzahl beim Sportbezahlsender ESPN.

Am Dow-Ende versammelten sich derweil die Aktien von Finanzinstituten. So büßten JPMorgan mehr als 2 Prozent und Goldman Sachs rund 3 Prozent ein. Sie hatten zuvor im Zuge der Trump-Rally besonders deutlich zugelegt

dpa-AFX